Hast du dann vielleicht mal beim Girls‘ Day mitgemacht?
Ja, einmal. Im Fokus stand an dem Tag aber Elektrotechnik. Das war nicht so meins.
Und trotzdem bist du bei deinem Plan geblieben. Wie hast du also letztlich zu deiner heutigen Ausbildung gefunden?
Zur Orientierung habe ich nach der Schule zunächst ein
Technisches Jahr für junge Frauen absolviert. Das ist ein Programm, das Einblicke in vermeintliche Männerberufe gibt. Direkt im ersten Teilabschnitt war ich bei der NBB und habe bei der Arbeit in der Werkstatt von der Ausbildung erfahren. Kurz darauf ging meine Bewerbung raus.
Quasi ein Girls‘ Day über 365 Tage.
Genau. Es folgten zwar noch Abschnitte in anderen Unternehmen, aber von da an wollte ich Anlagemechanikerin werden.
Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, dass du damit einen vermeintlichen Männerjob wählst?
Ich mache keinen Unterschied zwischen Männer- und Frauenberufen. Ich bin schon damit groß geworden und wusste, dass ich sowas genauso gut machen kann.
Und deine Familie und Freunde? Welche Reaktionen hat deine Berufswahl ausgelöst?
Nachdem ich in der Schule mal ein Praktikum in einer Bibliothek gemacht habe, war meine Mutter zunächst überrascht, dass ich nun tatsächlich etwas Technisches machen wollte. Sie hat mich dreimal gefragt, ob ich wirklich sicher sei. Genauso wie alle anderen, denen ich davon erzählt habe. Auch wenn ich heute neue Leute treffe und sage, was ich mache, ist die Überraschung groß. In den Augen vieler ist das nicht normal und so schreiben mir die meisten eben doch einen Bürojob zu. Ganz stereotypisch.