Reihenweise Hemden, Pullover und Jacken auf Kleiderständern, daneben in Boxen und Regalen nach Größen sortiert Strümpfe, Unterwäsche und Schuhe – zu Besuch in der Kleiderkammer der Berliner Stadtmission stehen wir zwischen Anziehsachen aller Art. Es ist eng, rechts im Gang eine lange Reihe mit Hosen, links ein hohes Regal voll mit Socken. Aber Enge ist hier kein Problem. Im Gegenteil. Je mehr Auswahl, desto besser. Denn: Die Kleidung wird kostenlos an Obdachlose ausgegeben. Ihnen steht die Kleiderkammer in der Nähe des Hauptbahnhofs an fünf Tagen in der Woche als Anlaufstelle offen, wenn sie Bedarf an Anziehsachen haben oder tatsächlich mal der Schuh drückt. In beiden Fällen hilft Guido Brück. Er koordiniert die Kleiderkammer und unterstützt, wo er kann – bei der Suche nach der richtigen Größe ebenso wie mit einem guten Rat. Denn er weiß, wie das Leben auf der Straße aussieht – er war früher selbst sehr lange obdachlos.