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Geothermie: Energie aus dem Boden

Geothermie, also die Wärme in der Erdkruste unter der Oberfläche, wird in Deutschland und weltweit als klimafreundliche Energiequelle genutzt. Doch wie funktioniert das genau?

So lässt sich Geothermie zur Energieerzeugung nutzen


Geothermie kann auf verschiedene Weisen genutzt werden, um damit zu Heizen oder Strom zu erzeugen. Während Erdwärme  zur Beheizung einzelner Immobilien meist oberflächennah mithilfe von Wärmepumpen genutzt wird, arbeiten Geothermiekraftwerke weltweit überwiegend nach anderen Prinzipien.

Zur Wärme- und Stromproduktion wird unter anderem die Geothermie sogenannter Hochenthalpie -Lagerstätten verwendet. Enthalpie ist eine Größeneinheit für thermodynamische Systeme. Je höher die Enthalpie, desto mehr Energie befindet sich im jeweiligen System. Hochenthalpie-Lagerstätten sind häufig in Vulkannähe zu finden. Das Besondere daran: Wenige hundert Meter unter der Erdoberfläche befinden sich dort Fluide, meist Wasser und Dampf,  mit Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius.
Deren Dämpfe lassen sich nutzen, um eine Turbine anzutreiben, die wiederum an einen Generator zur Stromerzeugung angeschlossen ist. Nachdem die Dämpfe die Turbine durchlaufen haben, werden sie heruntergekühlt, kondensiert und anschließend in flüssiger Form wieder der unterirdischen Hochenthalpie-Lagerstätte zugeführt, wo sie erneut verdampfen.

Geothermie: Kraftwerke in Deutschland und weltweit


In Deutschland waren im Jahr 2020 über 40 Geothermiekraftwerke mit einer Bohrtiefe von über 400 Metern aktiv. 30 davon fördern Erdwärme zu Heizzwecken, 3 erzeugen ausschließlich Strom und die übrigen liefern sowohl Wärme als auch Strom. Die gesamte Wärmeleistung beträgt knapp 350 Megawatt, die installierte elektrische Leistung wiederum 47 Megawatt.
Oberflächennahe Geothermie, also Anlagen mit einer Bohrtiefe von weniger als 400 Metern, sind in Deutschland deutlich verbreiteter. Im Jahr 2020 produzierten über 440.000 Anlagen etwa 4.400 Megawatt Energie . Doch trotz der zahlreichen installierten Anlagen liegt der Anteil von Geothermie an der gesamten Nutzung von regenerativen Energien in Deutschland noch immer unter 0,1 Prozent. 

In Europa sind insbesondere Island und Schweden Vorreiter auf dem Gebiet der Geothermie. Durch die zahlreichen aktiven Vulkansysteme belegt die Nordatlantik-Insel Island bei der prozentualen Nutzung von Geothermie den ersten Platz.
Sechs Geothermiekraftwerke versorgen auf Island rund 90 Prozent der Haushalte mit Wärme und decken 26 Prozent des isländischen Strombedarfs. Sogar Straßen und Gehwege werden aufgrund des hohen Geothermie-Vorkommens mit Erdwärme beheizt.

Weltweit führend bei der Wärmeproduktion durch Geothermie sind jedoch China (rund 123 Terawattstunden) und die USA (knapp 42,5 Terawattstunden). Island liegt mit etwa neun Terawattstunden im globalen vergleich auf Platz fünf – hinter Schweden mit 17,3 und der Türkei mit 15,1 Terawattstunden.

Selbst mit Geothermie heizen


Der Erdboden lässt sich nahezu überall nutzen, um Erdwärme zu fördern und mit Geothermie zu heizen. Wenn Sie selbst mit Geothermie heizen möchten, können Sie auf oberflächennahe Erdwärme setzen und eine Wärmepumpe verwenden, um die Temperaturen unter der Erdoberfläche zu nutzen.

Je nach Beschaffenheit des Grundstücks und gesetzlichen Regelungen Ihres Bundeslandes sowie Ihrer Gemeinde gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Konzepte reichen von Flachkollektoren ganz nah unter der Erdoberfläche bis zu 100 Meter tiefen Sondenbohrungen.

Risiken von Geothermieanlagen


Insbesondere bei tiefer Geothermie, also bei Bohrungen von 400 Metern und tiefer, können die Bohrungen leichte Beben auslösen und dadurch Schäden an Straßen und Häusern verursachen.
Die letzten durch Geothermie-Bohrungen verursachten Erdbeben-Schäden etwa in Baden-Württemberg liegen aber bereits über zehn Jahre zurück und sind sehr selten. Bei oberflächennahen Bohrungen treten solche Probleme kaum auf.
Schon gewusst?

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