An einem nasskalten Freitagmorgen in Berlin-Oberschöneweide treffen wir Lilly, Kim, Ebru, Linda und Sarah. Seit gut acht Stunden hacken die Fünf. Sie studieren BWL im sechsten Semester. Für den Leistungsnachweis im Modul Innovationsmanagement hatten sie die Wahl: Hausarbeit schreiben oder App entwickeln. Obwohl keine von ihnen Programmier-Erfahrung hat, überlegten sie nicht lange. Hackathon. Nun entwickeln die Studentinnen in nicht einmal 48 Stunden eine Energietracker-App für die GASAG.
Hackathon als Leistungsnachweis?
Das Ganze funktioniert so: Praxispartner formulieren in einem Briefing konkrete Anforderungen und liefern Daten an. Auf dieser Grundlage arbeiten die Studierenden. An diesem Wochenende entstehen so in mehreren Gruppen insgesamt 13 Prototypen. Alles funktionsfähige Apps. Wofür entwickelt wird, entscheidet für jeden Studierenden das Los. „Wir wollten alle die GASAG“, sagen die fünf mit Blick auf ihre Zulosung und sitzen jetzt mit ihrer Aufgabe im dritten Stock eines alten Fabrikgebäudes auf dem HTW Campus in der Wilhelminenhofstraße. Ein industriegeschichtlich bedeutender Ort – der Kiez ist als Elektropolis bekannt. Dafür haben die Studentinnen heute aber keine Antennen.