Treibhausgasemissionen wirken global. Egal, wo auf unserem Planeten sie entstehen: Sie tragen zum weltweiten Klimawandel als Ganzes bei. Aber auch Klimaschutz wirkt global. Denn jedes Kilogramm CO₂, das irgendwo auf der Welt reduziert oder vermieden wird, schützt die Umwelt und hilft, den Klimawandel zu begrenzen. Wer Emissionen verursacht, die er nicht selbst vermeiden kann, kann dafür sorgen, dass genau dieser CO₂-Ausstoß an anderer Stelle eingespart wird – also ausgeglichen oder kompensiert wird.
Möglich wird dies durch den Kauf sogenannter Emissionsminderungsgutschriften, oft auch Zertifikate genannt. Mit ihnen werden Klimaschutzprojekte finanziert, beispielsweise solche, die die erneuerbaren Energien fördern. Viele dieser Projekte sind in Schwellen- und Entwicklungsländern angesiedelt, weil hier noch viel Klimaschutz geleitet werden muss. Wichtige Voraussetzung ist für die CO2-Kompensation immer, dass es das jeweilige Projekt ohne den Kompensationsmechanismus nicht geben würde.
So unterschiedlich sind die Klimaschutzprojekte hinter den Zertifikaten
Mit dem Handel mit Zertifikaten werden ganz unterschiedliche Klimaschutzprojekte unterstützt. Den größten Anteil haben Projekte, die den Ausbau der erneuerbaren Energien fördern oder die Energieeffizienz steigern. Beispiele dafür sind die Stromerzeugung in Solarparks oder die Verwendung von Biogas aus lokalen Anlagen zum Kochen. Einen weiteren großen Anteil machen Projekte in der Land- und Forstwirtschaft aus, die dafür sorgen, dass durch nachhaltige Waldbewirtschaftung und Aufforstung weniger CO₂ freigesetzt oder mehr CO₂ gebunden wird. Darüber hinaus gibt es weitere Projektarten, in die man investieren kann – in den Erhalt von Mooren beispielsweise, die wahre Hotspots des Klimaschutzes und der Artenvielfalt sind.
Beispiel: Klimakompensations-Projekte zur Renaturierung von Mooren
Moore speichern im Torf CO₂ – und das seit Jahrtausenden. Laut Umweltbundesamt binden intakte, nasse Moore doppelt so viel Kohlenstoff wie in den Wäldern weltweit enthalten ist. Wird ein Moor entwässert (etwa um die Fläche für Landwirtschaft zu nutzen oder den Torf abzubauen), werden große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt. Klimaschutzprojekte sorgen dafür, dass trockengelegte Moore wiedervernässt werden. Das senkt den Treibhausgas-Ausstoß erheblich und erhält die Artenvielfalt dieses ganz besonderen Lebensraumes.