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Nachts im Museum

Alles außer Schlaf: Zu später Stund' im Museum für Kommunikation Berlin

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Die Nacht verändert viel in Berlin. Stille Lagerhallen werden zu schrillen Party-Locations, belebte Shoppingmalls zu ausgestorbenen Geisterstädten. Viele Orte erscheinen plötzlich in anderem Licht. Einige davon, die kaum jemand zur nächtlichen Stunde kennt, besuchen wir für Euch. So wisst Ihr bald, wie es aussieht „Nachts im ...“. Los geht’s im Museum für Kommunikation Berlin unweit vom Potsdamer Platz. Gänsehaut garantiert.

Der zum Aufbruch rufende Gong ist längst verstummt. Nur fahles Licht fällt noch aus den Räumen, hier und da das Blitzen einer Neonschrift. Ansonsten Zwielicht ringsherum. Langsam geht’s hinunter in die große Halle Richtung Ausgang, begleitet Stufe für Stufe vom Hall der eigenen Schritte. Keine Menschenseele mehr. Wir sind allein. Oder doch nicht? Ein Geräusch durchdringt die Stille. Schritte kommen näher, immer näher. Plötzlich ein greller weißer Strahl im Halbdunkel. Zum Glück ist es nur die Taschenlampe des Sicherheitschefs, die uns in den Augen blendet. Bevor wir das Gebäude verlassen, begleiten wir ihn auf seiner nächtlichen Schließrunde durch das Museum.
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„Es wäre natürlich ideal, wenn um 20 Uhr das Museum schon leer ist“, begrüßt uns Klaus-Peter Wagner scherzend. Der Sicherheitschef des Museums für Kommunikation Berlin erwartete uns bereits, den dicken Schlüsselbund und eine Taschenlampe in den Händen, um uns auf seine Schließrunde durch das verlassene Museum mitzunehmen.

Für seine Runde braucht Herr Wagner normalerweise zwanzig Minuten. Zuerst wird das Außentor geschlossen: „Zum Zeichen, dass hier keiner mehr reindarf.“ Strammen Schrittes geht es weiter in den Seitenflügel und zu der schweren Holztür, die das Museum vom Kaffeehaus nebenan trennt. Er dreht den Schlüssel im Schloss und rüttelt an der Tür – zu ist zu. 

Hörten wir oben noch vereinzelt Straßenlärm hereindringen, umfängt uns im Keller völlige Stille – unterbrochen nur ab und an vom Klirren der Schlüssel. Die Decken sind hier deutlich niedriger und das Licht nur spärlich. Zügig schließt Herr Wagner jede Tür ab, an der wir vorbeikommen. „Wenn ich eine Tür nicht ordentlich verriegele, leuchtet oben auf dem Display ein Lämpchen“ – als Absicherung, erklärt er uns.  

Wir haben nur wenige Sekunden, dann muss ich die Tür schließen.

Als wir wieder aus dem Kellergewölbe hinaufsteigen, verspüren wir Erleichterung, die rasch verfliegt. Die Haupthalle mit den komplett verlassenen Galerien ist beklemmend. Aus den Ausstellungen ringsum sind noch vereinzelt Geräusche zu hören: klingelnde Telefone, hier und da Musik und leises Rauschen. Als wir schaudern, zwinkert Herr Wagner uns zu: „Das sind doch nur die Exponate.“

Seit knapp zwei Jahren ist er für die Sicherheit im Museum verantwortlich. Angst, so sagt er, hatte er noch nie. Kaum vorstellbar: Die großen verwinkelten Räume wirken in der Dunkelheit unübersichtlich und befremdlich. Gut, dass es direkt weitergeht. Einige Türen müssen wir schnell passieren: „Wir haben nur wenige Sekunden, dann muss ich die Tür schließen.“ Ein weiterer Sicherheitsmechanismus. 

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© Michael Ehrhart - Museum für Kommunikation Berlin 
Die nächste Station seiner Tour ist die Schatzkammer. „Das hier ist mein Lieblingsort“, verrät uns Herr Wagner. „Der hat was Mystisches.“ Verglaste Säulen füllen den kaum beleuchteten Raum. Hier befinden sich die wertvollsten Exponate des Museums. Im tanzenden Schein der Taschenlampe wirken sie besonders geheimnisvoll.

Berlin ist die Stadt, die niemals schläft.

Wenige Räume später umhüllt uns Finsternis. Wir stehen in der Ausstellung „DIE NACHT. Alles außer Schlaf“. „Jeder hat schon mal eine Nacht durchwacht. Trotzdem lässt so mancher Anblick die Besucher schaudern“, sagt Herr Wagner, während uns ein Paar gelbe Wolfsaugen auffordernd entgegenleuchten. Wir jedenfalls sind hellwach, als wir an den Exponaten aus der Mythologie, dem Nachtleben der Goldenen Zwanzigerjahre und später den Neonlichtern und Beats der Berliner Clubnächte vorbeiwandern. „Berlin ist die Stadt, die niemals schläft“ – damit hat der Sicherheitschef zweifellos Recht.
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Zurück am Eingang des Museums schaltet Herr Wagner die letzten Geräusche, Vitrinenlichter und Deckenleuchten aus. Er hält einen Moment inne und lauscht. „Zum Schluss prüfe ich nochmal, ob überall die Lampen ausgehen und nichts mehr zu hören ist.“ Plötzlich ist es im ganzen Museum dunkel; nur die Gewölbedecke der großen Halle schimmert bläulich. Wir verabschieden uns und machen uns auf den Heimweg. Auf eine hoffentlich nicht schlaflose Nacht.

Wenn Ihr nun selbst ins Dunkel eintauchen und die Nacht aus völlig neuen Blickwinkeln sehen möchtet – in der Ausstellung „DIE NACHT. Alles außer Schlaf“ im Museum für Kommunikation Berlin könnt Ihr die unterschiedlichen Facetten der dunklen Tagesstunden noch bis 18. Februar 2018 erleben. Das vollständige, von der GASAG unterstützte Begleitprogramm für Groß und Klein inklusive Taschenlampenführungen findet Ihr hier

Mitmachen und gewinnen!

Nutzt Eure Chance und gewinnt eines von drei Paketen zur Ausstellung „DIE NACHT. Alles außer Schlaf“. Jedes Paket umfasst zwei Freikarten für das Museum für Kommunikation Berlin, ein Exemplar von „Das Buch der Nächte“ und ein Exemplar des John-Sinclair-Romans „Nocturnas Nachtgespenster“. Beantwortet einfach folgende Frage:

In welcher Farbe schimmert die Gewölbedecke des Museums für Kommunikation Berlin, wenn nach Besuchsschluss die Lichter ausgeschaltet werden?

Viel Glück!

Das Gewinnspiel ist beendet. Vielen Dank für die Teilnahme. Die Gewinner wurden per E-Mail benachrichtigt.