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Saubere Sache: Freddy Leck sein Waschsalon

Berlin waschecht: Salonbetreiber Dirk Martens über seinen Moabiter Kiez, typische Waschgewohnheiten und verlorene Socken

Mann steht in Berliner Waschsalon

Vier Prozent aller Deutschen besitzen zuhause keine Waschmaschine. Viele nutzen deshalb den Waschsalon um die Ecke, um ihre Klamotten sauber zu bekommen. So auch in Moabit in der Gotzkowskystraße. Einer, der es wissen muss, ist Dirk Martens, ein richtiges Berliner Original, Schauspieler und Inhaber vom dortigen Freddy Leck sein Waschsalon. Für unsere #MeineStraße-Reihe haben wir mit ihm über seinen Kiez, das typische Waschverhalten von Männern und Frauen und vergessene Socken gesprochen.

Dirk Martens begrüßt uns mit festem Händedruck und einem Lächeln auf den Lippen auf der Schwelle seines Salons. Seit über 30 Jahren lebt er in Berlin, vor zehn Jahren hat er den Waschsalon eröffnet. Die Entscheidung für Moabit als Standort habe er bewusst getroffen, obwohl ihm damals davon abgeraten wurde: „Die Gegend hatte einen schlechten Ruf. Nichtsdestotrotz habe ich mich in den leeren Laden gesetzt und gezählt, wie viele Leute täglich vorbeikommen – und das waren viele“, erklärt er. Heute wohnt er sogar im Hinterhof desselben Hauses. Woher der ungewöhnliche Name für den Waschsalon kommt? „Ich habe mir damals immer gewünscht, ich würde ‚Fleck’ heißen. Das fand ich so naheliegend beim Waschen. Deshalb habe ich den Laden Freddy Leck genannt, abgekürzt also F. Leck“, lacht er. 


Waschmaschine in Freddys Waschsalon
In Moabit ist der Name mittlerweile schon bekannt. Denn der Salon ist Wäscherei und zugleich auch Treffpunkt für die Nachbarschaft. Die Kunden können sich mit Kaffee, Chai Latte, Tee und Kuchen die Wartezeit versüßen. Regelmäßig finden in den Räumlichkeiten zudem Ausstellungen und andere Evens statt. „Ich wollte mit dem Wort ‚Salon’ spielen“, verrät Martens. „Das bedeutet für mich klassische Musik, Kronleuchter und entspannte Atmosphäre.“

Inzwischen besteht sein Team aus sieben Mitarbeitern, die zu 95 Prozent Stammkunden versorgen. „Ich glaube, die Zusammensetzung des Publikums ist ein guter Spiegel der Weltbevölkerung: verschiedene Religionen und Kulturen, verschiedene Altersklassen, die einen hübscher als die anderen, manche freundlich, andere unfreundlich – so wie die Welt eben ist“, beschreibt Dirk Martens seine Kundschaft. Die meisten von ihnen wohnen seiner Einschätzung nach nicht weiter als zwei Kilometern vom Waschsalon entfernt – schließlich müssen sie ihre Wäsche auch hertragen. 
 Wenn die ganze Welt so wäre wie Moabit, dann wär's eine friedliche Welt. 

Wer seinen Kiez so gut und lange kennt, dem fällt auch die Veränderung der Nachbarschaft auf: Inzwischen sei Moabit ein gefragtes Viertel, ganz anders als noch vor zehn Jahren. „Die Gegend ist im Kommen, aber so ein Hipster-Publikum haben wir hier nicht. Da muss man eher nach Prenzlauer Berg gehen“, berichtet er. Er selbst würde nie woanders hinziehen: „Wenn die ganze Welt so wäre wie Moabit, dann wär's eine friedliche Welt. Ich schwöre wirklich auf Moabit: Alle Kulturen, alle Religionen leben hier in einem ganz tollen Miteinander“, schwärmt Martens. 

Und im Moabiter Multikulti hat er schon Einiges erlebt: Bereits die ein oder andere Beziehung ist in Martens’ Salon entstanden. „Es sind auch schon Leute hier reinkommen, haben sich bis auf die Unterhose ausgezogen, alles in die Maschine gestopft und dann gewartet, bis die Wäsche fertig ist“, erzählt er. Natürlich bliebe manchmal auch Wäsche zurück: „Die Wäsche unserer Stammkunden kennen wir überwiegend. Wenn etwas liegen bleibt, wissen wir meist sofort, wem das gehört“, lächelt Dirk Martens und nickt freundlich einem hereinkommenden Kunden zu. Vor allem Socken finden wir häufig. „Es gibt ja Leute, die behaupten, die Waschmaschine würde ihre Socken fressen – dem ist nicht so“, grinst er. 
Kuchen im Waschsalon neben Seife

Auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern fallen Dirk Martens beim Waschverhalten seiner Kunden auf: „Frauen sind sorgfältiger und bewusster mit ihrer Wäsche als Männer“, verrät er. Bei einem Mann könne es schon vorkommen, dass er zwölf Kilo Wäsche in eine Sechs-Kilo-Maschine stopfen wolle. „Und dann wird am besten alles bei 60 Grad gewaschen“, schmunzelt er. Frauen hingegen sortierten meist gründlich nach Farbe und Material. Sein Job als Salonbetreiber hat Dirk Martens gelehrt: „Nichts ist näher am Körper als Wäsche. Darum sollte man damit auch sorgsam umgehen.“ Wer seine Sachen ordentlich pflege, könne sie auch länger tragen.

Dementsprechend hat Dirk auch so manchen Tipp parat. Und nicht nur das: „Freddy Leck“ ist eine eingetragene und geschützte Marke mit rund 60 Produkten rund ums Waschen, die bis nach Japan verkauft werden. Im Juni wurde sogar ein gleichnamiger Salon in Tokyo eröffnet, den Dirk Martens gerne besucht. Und dennoch: Sein Herz schlage weiterhin vor allem für die unsere Hauptstadt: „Berlin ist die Metropole schlechthin. Hier wirst du nicht dafür bewertet, wie du dein Leben lebst – das ist etwas sehr Besonderes“, sagt er und widmet sich wieder seinen Kunden. Denn die sind für ihn alles andere als Jacke wie Hose.

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