In unserer Rubrik #MeineStraße gehen wir dem Puls der Hauptstadt auf den Grund und geben ab sofort jeden Monat einen Einblick in das Berliner Kiezleben. Los geht‘s – typisch Berlin – mit einem Besuch beim Späti, in diesem Fall beim Laube Shop im Neuköllner Weserkiez. Vor der Tür des Ladens in der Laubestraße sitzen Kunden auf Holzbänken zusammen, ein Hund wartet artig auf die Rückkehr seines Herrchens. Drinnen begrüßt uns der Besitzer Sah Hüseyin Özer lächelnd und mit einer Tasse Kaffee in der Hand hinter der Theke. Über die Lautsprecher ertönt leise Musik aus dem Radio.
Sah Hüseyin arbeitet seit knapp 15 Jahren im Laube Shop, 2011 übernahm er den Laden von einem Freund. Einen Großteil seiner Zeit verbringt er im Späti: „Ich arbeite zwölf Stunden täglich“, berichtet er, sagt seinem Mitarbeiter die Preise für Getränke an und fügt hinzu: „Wir Spätis gehören zur Kultur.“ Dementsprechend kommen die unterschiedlichsten Leute in seinen Späti. Vom Bauarbeiter bis zum Manager, vom jungen Studenten bis zum Rentner ist alles dabei. „Alle von neun bis 99“, erzählt Sah Hüseyin und ergänzt: „80 Prozent meiner Kunden sind Stammkunden. Bei sehr vielen Leuten weiß ich direkt, was sie wollen, wenn sie zur Tür reinkommen.“