1 Kilowattstunde Strom: Was bedeutet das – und wie hoch ist ihr Preis?
Kaffeemaschine, Föhn, Tiefkühltruhe: Täglich nutzen wir elektrische Geräte, ohne so genau zu wissen, was sie dabei verbrauchen. Das sagt uns die Maßeinheit „Kilowattstunde“. Was kostet eigentlich 1 Kilowattstunde? Und was kann mit einer solchen Kilowattstunde machen?
Was ist 1 Kilowattstunde Strom?
Eine Kilowattstunde (abgekürzt: kWh) ist eine Maßeinheit für Energie. Sie wird dafür verwendet, um den Stromverbrauch zu messen. Konkret heißt das: 1 Kilowattstunde gibt an, wie viel Energie von einem elektrischen Gerät innerhalb einer Stunde verbraucht wird, wenn es mit einer Leistung von einem Kilowatt (1 kW) betrieben wird. Für dieses Stunden-Zeitfenster steht übrigens das „h“ in der Abkürzung „kWh“. Es leitet sich vom lateinischen Wort „hora“ ab, das übersetzt „Stunde“ bedeutet. 1 Kilowattstunde entspricht 1.000 Wattstunden (Wh).
Unterschied zwischen Kilowattstunde und Kilowatt
Beide Begriffe klingen ähnlich, drücken aber etwas Unterschiedliches aus: Wenn wir von Kilowatt (kW) reden, geht es um die Leistung – also darum, wie viel Energie pro Zeiteinheit verbraucht oder erzeugt wird. Ein Kilowatt entspricht 1.000 Watt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz vergleicht die beiden Werte mit einem Sportler: Die Kilowatt-Angabe zeigt, wie schnell ein Sprinter gelaufen ist. Seine Top-Geschwindigkeit wäre also seine Leistung. Läuft er mit dieser Geschwindigkeit eine ganze Stunde lang, steht eine Kilowattstunde (kWh) für seinen Energieverbrauch während dieser Stunde.
Was kann man mit einer Kilowattstunde machen?
Eine Kilowattstunde – das klingt trotz der besten Erklärung erst einmal ganz schön abstrakt. Was kann man mit einer Kilowattstunde konkret erreichen? Hier ein paar Beispiele, um ein Gefühl für die Maßeinheit zu bekommen. Mit 1-Kilowattstunde lässt sich laut ADAC:
- ungefähr sieben Stunden lang fernsehen
- eine Ladung Wäsche waschen
- eine Mahlzeit für eine Familie zubereiten
Wie viel kostet 1 kWh Strom?
Laut Statistischem Bundesamt mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im ersten Halbjahr 2024 durchschnittlich 41,02 Cent für 1 Kilowattstunde Strom ausgeben. Damit haben sie 1,7 Prozent weniger gezahlt als im zweiten Halbjahr 2023.
Im zweiten Halbjahr 2024 sanken die Strompreise weiter: Damit kostete 1 Kilowattstunde Haushaltsstrom in Deutschland im November 2024 für Neukundinnen und -kunden in den günstigsten Tarifen rund 25 bis 27 Cent brutto je 1 Kilowattstunde. Generell ist wichtig zu wissen: Strompreise können abhängig vom Anbieter, der Verbrauchsmenge oder von der Postleitzahl variieren.
Strom sparen? Beim Gerätekauf auf kWh-Angaben achten
Vor allem große Haushaltsgeräte sind heutzutage deutlich effizienter als alte Geräte aus den 90er-Jahren. Wie das Umweltbundesamt berichtet, liegen die effizientesten Geräte heutzutage bei einem Stromverbrauch von unter 135 kWh pro Jahr – im Jahr 1990 waren es durchschnittlich noch 490 Kilowattstunden.
Wem also der Kühlschrank, die Kühltruhe oder die Waschmaschine kaputtgegangen ist, sollten Sie beim Neukauf neben einer hohen Effizienzklasse auch auf den konkreten Stromverbrauch in kWh pro Jahr achten, um die Stromkosten so gering wie möglich zu halten. Ein guter Hinweisgeber ist dafür das Energieeffizienzlabel der EU, das für viele Elektrogeräte, aber auch für Heizungen und Klimageräte vorgeschrieben ist. Das Energieeffizienzlabel informiert anhand von Buchstaben und einer Farbskala über den Strombedarf des Geräts. Hierbei gilt: Je grüner und je weiter vorn im Alphabet das Gerät eingestuft ist, desto effizienter ist es.
Noch mehr clevere Tipps für einen möglichst niedrigen Stromverbrauch
- Achten Sie bei einem Neukauf darauf, dass das Gerät sowohl im aktiven Betrieb als auch im Aus- oder Bereitschaftszustand (Standby) möglichst wenig Strom verbraucht. Ideal wäre es, wenn sich das jeweilige Gerät bestenfalls vollständig vom Stromnetz trennen ließe. Die entsprechenden Angaben dazu sollten Sie in der Regel über das Produktdatenblatt und das Energieeffizienzlabel erfahren.
- Sie können nicht alle Geräte nach dem Gebrauch vom Stromnetz trennen? Verständlich! Hier kann beispielsweise eine Zeitschaltuhr nützlich sein. Sie hilft, zu bestimmten Zeiten die Stromzufuhr zu unterbrechen, ohne, dass Sie immer selbst daran denken müssen.
- Oft befinden sich unentdeckte Stromfresser im Haushalt. Um herauszufinden, welche Geräte das sind, können Sie ein Strommessgerät verwenden. Haben Sie Ihr Stromfresser erst einmal ausfindig gemacht, können Sie dann über einen Austausch gegen ein energieeffizienteres Gerät nachdenken. Tipp der Verbraucherzentrale: Häufig sind die typischen „alten und weißen“ Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Gefrierschrank oder Kühlschrank die Klassiker für einen viel zu hohen Stromverbrauch.