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Energiemanagementsystem im Privathaushalt: Ist es die Investition wert?

17.09.2024 Lesezeit: 4 min Energiesparen

Welche Vorteile bringt ein Energiemanagementsystem im Privathaushalt und rechnet sich das überhaupt?

Energiemanagementsystem im Privathaushalt

Ein Energiemanagementsystem (EMS) – auch Home Energy Management System genannt – überwacht, steuert und optimiert den Energieverbrauch in einem Haushalt. Es nutzt Daten in Echtzeit, um Energie effizient zu verteilen, Kosten zu senken und gleichzeitig den Komfort zu erhalten. So können beispielsweise Geräte dann genutzt werden, wenn der Strom günstiger ist, oder selbst erzeugte Energie effizienter verwendet werden.

Was kostet ein Energiemanagementsystem für den Privathaushalt?

Die Kosten für ein Energiemanagementsystem im Privathaushalt können stark variieren – und zwar abhängig von der Komplexität des Systems, den technischen Anforderungen und der Größe des Haushalts. Meist belaufen sich die Kosten für ein Standard-EMS auf etwa 1.500 bis 4.000 Euro. Diese Investition umfasst die Hardware (intelligente Zähler, Sensoren und gegebenenfalls eine zentrale Steuerungseinheit) sowie die Software zur Überwachung und Optimierung des Energieverbrauchs.

Beispiel: Einfamilienhaus mit Photovoltaikanlage

Ein typisches Beispiel für ein Energiemanagementsystem in einem Einfamilienhaus mit einer Photovoltaikanlage könnte folgendermaßen aussehen:

  • Hardware und Software: ca. 2.500 Euro
  • Installation: ca. 1.000 Euro
  • Wartung und Updates: jährlich ca. 100 Euro

In diesem Fall würde die einmaligen Gesamtkosten für das Energiemanagementsystem bei etwa 3.500 Euro liegen. Durch die optimierte Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms können jedoch jährlich bis zu 30 Prozent der Energiekosten eingespart werden, was bei durchschnittlichen Stromkosten von 1.200 Euro pro Jahr eine Ersparnis von 360 Euro bedeutet.

Lohnt sich ein Energiemanagementsystem im Privathaushalt?

Ob sich die Investition in ein Energiemanagementsystem für einen Privathaushalt lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unser Beispiel zeigt, dass die Kosten zunächst hoch erscheinen mögen, sich die Investition aber durch die Einsparungen bei den Energiekosten langfristig rechnet.

Ab wann genau rechnet es sich?

Ein Energiemanagementsystem hilft, den Energieverbrauch zu optimieren, was direkt zu niedrigeren Stromrechnungen führt. In den meisten Fällen amortisiert sich die Investition innerhalb von fünf bis zehn Jahren. Grundsätzlich gilt: Je höher der Eigenverbrauch von selbst erzeugter Energie wie Solarstrom ist, desto schneller zahlt sich die Investition aus.

Weitere Vorteile eines EMS

Neben den finanziellen Einsparungen bietet ein Energiemanagementsystem weitere Vorteile:

  • Komfortabel: Durch die intelligente Steuerung von Geräten und Systemen kann der Wohnkomfort erhöht werden. So können Heizung, Beleuchtung und Haushaltsgeräte automatisch und effizient gesteuert werden.
  • Klimafreundlich: Die Optimierung des Energieverbrauchs führt zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes. Insbesondere in Kombination mit regenerativen Energien wie einer Photovoltaikanlage trägt ein EMS zu einem nachhaltigen Lebensstil bei.
  • Zukunftssicher: Ein EMS ist zukunftssicher, da es erweiterbar und an neue Technologien anpassbar ist. Das bedeutet, dass Haushalte mit Energiemanagementsystem auf künftige Entwicklungen im Energiemarkt gut vorbereitet sind.

Wie installiert man ein Energiemanagementsystem im Privathaushalt?

Die Installation eines Energiemanagementsystems sollte von Fachleuten durchgeführt werden. Sie stellen sicher, dass das System optimal auf die Bedürfnisse des Haushalts abgestimmt ist. Privatpersonen können das System in der Regel nicht selbst installieren, da die Installation eine tiefgehende Kenntnis der Hausinstallation und der Software erfordert.

Werden Energiemanagementsysteme im Privathaushalt gefördert?

In Deutschland gibt aktuell verschiedene Förderprogramme, die den Einbau eines Energiemanagementsystems im Privathaushalt unterstützen. In Berlin und Brandenburg stehen Hausbesitzern und Mietern attraktive Fördermöglichkeiten zur Verfügung:

  • KfW-Förderung: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse für energieeffizientes Bauen und Sanieren, zu denen auch Energiemanagementsysteme zählen.
  • BAFA-Zuschuss für erneuerbare Energien: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert die Installation von Energiemanagementsystemen im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien, zum Beispiel Solarthermie oder Photovoltaikanlagen.
  • Landesförderung Berlin und Brandenburg: Beide Bundesländer bieten zusätzliche Förderprogramme für die Optimierung des Energieverbrauchs, die den Einbau von Energiemanagementsystemen unterstützen. Die Förderhöhe kann variieren und ist abhängig von den spezifischen Voraussetzungen des Haushalts.

Es lohnt sich, vor der Installation eines Energiemanagementsystems die aktuellen Fördermöglichkeiten zu prüfen, um die Investitionskosten zu senken. Wer eine alte Öl-Heizung gegen eine moderne Wärmepumpe austauschen möchte oder mit einer Photovoltaik-Anlage eigenen Strom produzieren möchte, bekommt beides bei GASAG.

Unsere erfahrenen Berater begleiten den gesamten Prozess – von der Planung bis zur Inbetriebnahme. Selbstverständlich werden dabei auch die aktuell möglichen Förderungen einberechnet und beantragt!

Häufig gestellte Fragen zum Energiemanagementsystem

Kann ein Energiemanagementsystem mit bestehenden Smart-Home-Systemen kombiniert werden?

Ja, viele Energiemanagementsysteme sind kompatibel mit gängigen Smart-Home-Systemen. Sie können problemlos in bestehende Netzwerke integriert werden, um den Energieverbrauch weiter zu optimieren.

Wie viel Energie kann durch ein Energiemanagementsystem eingespart werden?

Ein Energiemanagementsystem kann je nach Haushaltsgröße und Energieverbrauch zwischen zehn und 40 Prozent der Energiekosten einsparen. Dies hängt stark von der individuellen Wie viel Energie kann durch ein Energiemanagementsystem eingespart werden? Nutzung und den integrierten Technologien ab.

Ist ein Energiemanagementsystem auch in Mietwohnungen sinnvoll?

Ja, auch in Mietwohnungen kann ein Energiemanagementsystem sinnvoll sein, insbesondere wenn es um die Optimierung des Stromverbrauchs und die Nutzung günstiger Tarife geht. Es gibt auch mobile Lösungen, die leicht installiert und wieder entfernt werden können.