Eine Hand öffnet ein Fenster im Winter

Richtig lüften im Winter: So einfach gelingt es.

22.12.2022 Lesezeit: 4 min Energiesparen

Im Winter soll es drinnen warm sein, deshalb bleiben die Fenster oft geschlossen. Doch gerade im Winter ist richtiges Lüften wichtig, um Schimmel vorzubeugen und schlechte Raumluft zu vermeiden. Wir zeigen, wie es geht.

Darum sollten Sie im Winter richtig lüften

Oft ist die Scheu vor dem Lüften im Winter groß. Statt wohlig warmer Luft kommt Kälte von draußen herein. Dennoch ist es wichtig, Feuchtigkeit, Gerüche und Schadstoffe aus der Raumluft nach draußen zu lüften.Frische Luft ist schließlich eine Grundvoraussetzung für gesundes Wohnen.

Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit droht Schimmel, der nicht nur ungesund für alle Haushaltsmitglieder ist, sondern auch teure Reparaturen nach sich ziehen kann. Deshalb ist Lüften im Winter unverzichtbar.

So geht richtiges Lüften im Winter

Wie lange und wie oft sollte man im Winter lüften und mit welcher Technik lässt sich eine Menge Energie sparen?

  1. Stoßlüften statt Fenster kippen: Vermeiden Sie grundsätzlich gekippte Fenster. Richtiges Lüften im Winter und im Sommer funktioniert nur mit weit geöffneten Fenstern. Bei angekippten Fenstern wird die Raumluft viel zu langsam ausgetauscht. Darüber hinaus kühlt die Laibung des Fensters stark aus, was Schimmel begünstigt.
  2. Stoßlüften: Dies funktioniert wesentlich effizienter, sodass Sie die Fenster schneller wieder schließen können und somit weniger Wärme verlieren.
  3. Querlüften: Dies ist die beste Möglichkeit, wenn Sie im Winter richtig lüften möchten. Dazu öffnen Sie gegenüberliegende Fenster groß, sodass Durchzug entsteht. Auf diese Weise wird die Raumluft schnellstmöglich ausgetauscht.
  4. Optimale Dauer: Je tiefer die Außentemperaturen, desto kürzer müssen Sie lüften, um die Raumluft auszutauschen. In den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar reichen bereits 5 Minuten aus. Im März und im November lüften Sie 10 Minuten.

Heizkörper beim Lüften regulieren

Damit Sie nicht „für draußen“ heizen, drehen Sie die Heizkörper im Raum herunter, sobald Sie ein Fenster zum Lüften öffnen. Intelligente Heizkörperthermostate, die in Verbindung mit Fensterkontakten arbeiten, erledigen das jedes Mal automatisch.

Nach dem Lüften drehen Sie die Heizkörperthermostate wieder auf, damit die frische Luft schnell Wohlfühltemperatur erreicht.

Wie oft sollte man im Winter lüften?

Im Winter sollten Sie mindestens zweimal täglich stoßlüften – einmal morgens und einmal abends. Sind Sie den Tag über zu Hause, stoßlüften Sie die Räume, in denen Sie sich aufhalten, drei- bis fünfmal.

Als Faustformel können Sie darüber hinaus immer dann lüften, wenn es notwendig ist. Im Schlafzimmer zum Beispiel direkt nach dem Aufstehen, im Bad nach dem Duschen und in der Küche nach dem Kochen. So findet insbesondere die entstandene Feuchtigkeit schnellstmöglich den Weg nach draußen.

Optimale Luftfeuchtigkeit durch richtiges Lüften im Winter

Sie möchten Schimmel vorbeugen? Dann achten Sie in Ihren Räumen auf die Luftfeuchtigkeit. Hygrometer geben schnell Aufschluss darüber. Beachten Sie jedoch, dass die optimale Luftfeuchtigkeit variiert.

Die höchste Luftfeuchtigkeit ist in Bad und Küche zu erwarten. Das Niveau sollte zwischen 50 und 60 Prozent liegen. Durch Kochen, Waschen und Duschen entsteht schnell viel Feuchtigkeit, die Sie zeitnah herauslüften sollten.

In Wohnzimmer, Kinderzimmer und Arbeitszimmer sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent betragen. Auch wenn diese Räume normalerweise am wärmsten geheizt werden, sollten Sie regelmäßig lüften – auch im Winter.

Beim Schlafen gelangt über Nacht stundenlang feuchte Atemluft und Schweiß in die Raumluft. Wenn Sie Ihr Schlafzimmer wenig oder gar nicht beheizen, kann die Raumluft die Feuchtigkeit womöglich nicht aufnehmen.
Deshalb sollten Sie direkt nach dem Aufstehen lüften, um die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer im Bereich von 40 bis 60 Prozent zu halten. Vor dem Zubettgehen ist es ebenfalls empfehlenswert, noch einmal zu stoßlüften.

Wann droht Schimmel?

Ab 70 Prozent Luftfeuchtigkeit kann sich Schimmel besonders gut ausbreiten. Um Schimmel vorzubeugen, sollten Sie deshalb im Winter regelmäßig richtig lüften und auch die Raumtemperatur angemessen regulieren.

Lassen Sie die Raumtemperatur in keinem Raum unter 16 Grad Celsius fallen. Bei genutzten Räumen fällt das leicht, doch auch nicht oder nur wenig genutzte Räume sollten diese Mindesttemperatur haben, damit sich kein Schimmel bilden kann.

Schalten Sie die Heizung also weder während Ihrer Abwesenheit noch über Nacht komplett aus, sondern regulieren Sie die Heizkörper entsprechend herunter.

Richtig lüften im Winter: In den Alltag einbinden

Auf den ersten Blick kann richtiges Lüften im Winter kompliziert wirken. Im Alltag muss es das jedoch gar nicht sein. Wenn Sie sich einfach angewöhnen, mehrmals täglich in Wohnräumen zu stoßlüften und Räume mit viel Feuchtigkeit – Schlafzimmer, Bad und Küche – direkt nach dem Aufstehen, Duschen oder Kochen zu lüften, machen Sie alles richtig.

Wenn Sie sich darüber hinaus angewöhnen, den Fenstergriff erst zu berühren, nachdem Sie das Heizkörperthermostat berührt und heruntergeregelt haben, sparen Sie bares Geld.