Ein Techniker prüft eine Photovoltaikanlage auf einem Dach

Photovoltaik-Speicher nachrüsten: Lohnt sich das?

Mit einem Stromspeicher für Photovoltaik lässt sich mehr vom selbst produzierten Solarstrom im eigenen Haus verbrauchen. Das lohnt sich inzwischen auch finanziell. Doch kann man einen Photovoltaik-Speicher nachrüsten? Hier zeigen wir, ob das geht, wann es sich lohnt und worauf man achten sollte.

Stromspeicher nachrüsten bei der eigenen Photovoltaik-Anlage

Wer eine Photovoltaik-Anlage betreibt, kennt das: Wenn tagsüber die Sonne scheint, produziert die PV-Anlage viel Solarstrom. Doch der Stromverbrauch ist über den Tag gering, weil viele Menschen außer Haus sind. Der überschüssige Solarstrom fließt dann ins allgemeine Stromnetz. In den Morgen- und Abendstunden hingegen benötigen die Hausbewohner mehr Strom, weil Waschmaschine, Spülmaschine und TV oder Computer laufen. Doch der Ertrag an Solarstrom ist meist gering, denn die Sonne scheint weniger stark oder gar nicht.

Ein Photovoltaik-Speicher überbrückt diese zeitliche Verschiebung: Er speichert die tagsüber produzierte Solarenergie ein, bis sie gebraucht wird. Deshalb entscheiden sich viele schon bei der Anschaffung einer Solaranlage für einen Stromspeicher.

Photovoltaik-Speicher nachrüsten: Geht das?

Ja, in den meisten Fällen lassen sich Stromspeicher auch nachträglich an bestehenden PV-Anlagen installieren. Die Nachrüstung erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Analyse.

Gründe für das Nachrüsten eines Photovoltaik-Speichers

Stromspeicher für Photovoltaik-Anlagen haben viele Vorteile: Auf dem eigenen Dach produzierter Strom lässt sich unabhängig von Sonnenschein und Tageszeit verbrauchen. So kann mehr eigener Solarstrom selbst verbraucht werden und es wird weniger ins allgemeine Stromnetz eingespeist. Der Eigenverbrauchsanteil einer PV-Anlage liegt durchschnittlich bei 25 bis 30 Prozent. Mit einem Photovoltaik-Speicher lässt sich der Eigenverbrauch auf bis zu 80 Prozent steigern. Das erhöht den Autarkiegrad und macht unabhängiger von Stromanbieter und Strompreisen.

Auch finanziell lohnt es sich, die Solaranlage mit einem Photovoltaik-Speicher nachzurüsten, wenn die Einspeisevergütung, die man für den Solarstrom bekommt, gering und der Strompreis hoch ist. Darüber hinaus trägt ein Photovoltaik-Speicher wirksam zur Energiewende bei, denn je weniger der externe Strommix genutzt wird, desto weniger konventionelle Energiequellen sind notwendig, um den Strombedarf zu decken. Dadurch sinkt der eigene CO2-Ausstoß.

Die Nutzung von PV-Speichern entlastet zudem das Stromnetz. Denn: Indem überschüssiger Solarstrom lokal gespeichert und später verbraucht wird, wird die Netzbelastung reduziert. Das vermeidet Engpässe bei der Stromversorgung und trägt zur Stabilität des Stromnetzes bei.

Wann lohnt es sich, einen Photovoltaik-Speicher nachzurüsten?

Ob sich die Nachrüstung eines Photovoltaik-Speichers lohnt, ist von mehreren Faktoren abhängig. Aus wirtschaftlicher Sicht spielen dabei insbesondere folgende Parameter eine Rolle:

  • Alter und Zeitpunkt der Inbetriebnahme der PV-Anlage
  • Höhe der Einspeisevergütung
  • derzeitiger Eigenverbrauchsanteil des Solarstroms
  • Anschaffungskosten des PV-Speichers

Der Eigenverbrauchsanteil von Solarstrom liegt bei einer Photovoltaik-Anlage ohne Stromspeicher bei etwa 25 bis 30 Prozent. Die restlichen 70 bis 75 Prozent des selbst produzierten Solarstroms werden ins allgemeine Stromnetz eingespeist. Allerdings liegt die Einspeisevergütung für neu installierte PV-Anlagen (bis 10 kWp Leistung, Teileinspeisung) momentan nur noch bei 7,86 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Der aktuelle Strompreis liegt laut BDEW durchschnittlich bei 39,7 Cent pro kWh (Stand: Juli 2025). Daraus ergibt sich eine Differenz von etwa 32 Cent. Mit jeder Kilowattstunde Solarstrom, die im Photovoltaik-Speicher eingespeichert und später selbst verbraucht wird, sparen Betreiber von Solaranlagen also 32 Cent.

Anschaffungskosten für PV-Speicher

Demgegenüber stehen die Anschaffungskosten für Stromspeicher: Ein kleiner PV-Speicher zum Beispiel mit einer Leistung von fünf bis sieben kWh kostet etwa 4.000 bis 5.500 Euro inklusive Montage – diese Kosten amortisieren sich über mehrere Jahre. Bei älteren PV-Anlagen, die höhere Vergütungssätze für den eingespeisten Strom bekommen, fällt die Ersparnis durch einen Photovoltaik-Speicher geringer aus.

Photovoltaik-Speicher nachrüsten bei Post-EEG-Anlagen

Betreiber sogenannter Post-EEG-Anlagen, also von Photovoltaik-Anlagen, die ausgefördert sind, erhalten nur noch eine sehr geringe Vergütung für die Einspeisung von Solarstrom. Diese orientiert sich am Strommarktwert und wird erst am Ende eines Jahres festgelegt. 2024 betrug dieser Jahresmarktwert Solar 4,6 Cent pro kWh. Davon werden noch geringe Vermarktungskosten abgezogen. Bei Post-EEG-Anlagen kann es dementsprechend sinnvoll sein, einen Photovoltaik-Speicher nachzurüsten, um mehr Solarstrom selbst zu verbrauchen. Die Investition in einen Batteriespeicher lohnt sich allerdings nur, wenn die alte PV-Anlage groß genug dimensioniert ist und ausreichend Strom erzeugt sowie ihre geschätzte Lebensdauer noch nicht überschritten hat. Die mittlere Lebensdauer von Photovoltaik-Anlagen beträgt 25 bis 35 Jahre. Mit zunehmendem Alter können die Module jedoch an Leistungsfähigkeit verlieren. Daher ist es vor der Nachrüstung eines PV-Speichers wichtig, zu prüfen, wie viel Ertrag die alte Solaranlage noch bringt.

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Photovoltaik-Speicher nachrüsten: Das ist wichtig

Wir fassen zusammen, worauf zu achten ist, wenn ein Photovoltaik-Speicher nachgerüstet werden soll:

Kompatibilität des nachgerüsteten PV-Speichers

Nicht jeder Stromspeicher passt zu jeder Solaranlage. Bei der Nachrüstung eines Photovoltaik-Speichers ist vor allem eines zu beachten: Es gibt Stromspeicher, die AC-seitig installiert werden, und solche, die DC-seitig einzubinden sind.

Ein Stromspeicher auf der DC-Seite wird vor dem Wechselrichter der Photovoltaik-Anlage installiert. Er bezieht seinen Gleichstrom direkt aus den PV-Modulen. Erst bei Strombedarf im Haushalt wandelt der Wechselrichter den eingespeicherten Gleichstrom in Wechselstrom um. Häufig reicht die Leistung des Wechselrichters der vorhandenen PV-Anlage jedoch nicht aus, um den zusätzlichen Speicher zu unterstützen. In solchen Fällen ist ein größerer oder ein sogenannter Hybrid-Wechselrichter erforderlich. Der Austausch bedeutet zusätzlichen Aufwand und Mehrkosten.

Ein AC-seitiger Photovoltaik-Speicher wird hinter dem Wechselrichter installiert; der Gleichstrom aus den Solarmodulen ist schon in Wechselstrom umgewandelt. Damit sich der Solarstrom in der Hausbatterie speichern lässt, muss er erneut in Gleichstrom umgewandelt werden – dafür ist im Photovoltaik-Speicher ein eigener Wechselrichter notwendig. Trotz leichter Energieverluste durch die mehrfache Umwandlung gelten AC-seitige Speicherlösungen als besonders geeignet für die Nachrüstung: Sie sind unabhängig vom bestehenden System und lassen sich damit leichter integrieren.

Leistungsfähigkeit der Solaranlage

Die Leistungsfähigkeit der PV-Anlage und die erwartete Stromerzeugung sollten zur geplanten Dimensionierung des Speichers passen. Denn: Ein zu kleiner Speicher kann womöglich nicht genug Energie speichern, während ein zu großer Speicher bloß unnötige Kosten verursacht. Genauso wie es bei der Planung der PV-Anlage darum ging, eine sinnvolle Größe auszuwählen, die zum Strombedarf des eigenen Haushalts jetzt und in Zukunft passt, ist solch eine Planung auch für die Größe des PV-Speichers erforderlich. Als grober Richtwert gilt: eine Kilowattstunde Speicherkapazität pro kWp der PV-Anlage. Für eine Solaranlage mit sieben kWp Leistung auf einem Einfamilienhaus kann also ein Stromspeicher mit sieben kWh die passende Lösung sein. Mögliche Anschaffungen in der Zukunft, die zusätzlich Strom verbrauchen, werden dabei am besten berücksichtigt – etwa ein E-Auto oder eine klimafreundliche Wärmepumpe.

Energiemanagement von PV-Anlage und Photovoltaik-Speicher

Ein nachgerüsteter Speicher erfordert ein intelligentes Energiemanagement, um den optimalen Betrieb sicherzustellen. Solch ein Home Energy Management System steuert die Energieflüsse, sodass der Stromspeicher optimal aufgeladen wird, möglichst wenig Strom in das allgemeine Stromnetz eingespeist und auch möglichst wenig externer Strom bezogen werden muss. Dies kann den Einsatz von intelligenten Steuerungssystemen umfassen.

Kosten-Nutzen-Analyse

Obwohl es sich inzwischen in den allermeisten Fällen lohnt, einen Photovoltaik-Speicher nachzurüsten, sollte das Verhältnis von Kosten zu Nutzen im Einzelfall analysiert werden. Schließlich sollten die Einsparungen und Vorteile eines nachgerüsteten Photovoltaik-Speichers die Investitionskosten für die Nachrüstung möglichst schnell amortisieren.

Photovoltaik mit und ohne Speicher

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