Photovoltaikanlage: Kosten und Förderung.
Solarenergie gilt neben Windenergie als einer der wichtigsten Pfeiler unserer zukünftigen Energieversorgung. Das Beste: Mit einer eigenen Anlage kann jeder selbst Solarstrom produzieren. Doch was sollte eine Photovoltaikanlage kosten – und welche Förderungen gibt es?
Photovoltaik: Die Zukunft gehört der Sonnenenergie
Photovoltaik schafft Hoffnung im Kampf gegen den Klimawandel. Solarstrom vom eigenen Dach verursacht keine CO₂-Emissionen – jede Person, die sich eine Anlage installiert, trägt aktiv zu einer klimafreundlicheren Zukunft bei.
Zudem macht Solarenergie unabhängiger: Wer seinen Strom selbst erzeugt, ist weniger von steigenden Strompreisen betroffen. Besonders bei hohem Eigenverbrauch lassen sich dauerhaft Kosten senken. Eine typische Einfamilienhaus-Anlage mit Stromspeicher kann heute 70 bis 80 Prozent des Strombedarfs decken.
Auch wirtschaftlich hat sich viel getan. Die Preise für Photovoltaikanlagen sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark gesunken. Dadurch lohnt sich eine PV-Anlage häufiger: Viele Systeme amortisieren sich bereits nach acht bis zwölf Jahren – bei einer garantierten Lebensdauer von rund 20 Jahren.
Was kostet eine Photovoltaikanlage?
Die Frage, was Solarenergie kostet, lässt sich nicht pauschal beantworten. Entscheidend sind mehrere Kostenfaktoren, die den Gesamtpreis beeinflussen.
Wovon hängen die Kosten für eine Photovoltaikanlage ab?
Der wichtigste Kostenpunkt ist die installierte Leistung in Kilowattpeak (kWp). Je größer die Anlage, desto höher der Gesamtpreis. Allerdings sind kleinere Anlagen oft teurer pro kWp, da fixe Kosten – etwa Gerüst, Planung oder Anfahrt – unabhängig von der Größe anfallen.
Ebenso relevant: Wird die Anlage mit oder ohne Stromspeicher installiert? Ein Speicher erhöht die Systemkomplexität sowie den Installationsaufwand und benötigt passende Steuerungs- und Wechselrichtertechnik.
Weitere Preisfaktoren sind Dachform und -beschaffenheit, da diese Montage und Ausrichtung beeinflussen. Zusätzliche Komponenten wie Wallbox, Smart Meter oder Energiemanager erhöhen die Investitionskosten, können sich langfristig aber lohnen.
Photovoltaikanlage: Kosten ohne Stromspeicher
Viele Expertinnen und Experten sehen den aktuellen Zeitpunkt als besonders günstig für den Einstieg in die Solarenergie, da die Preise so niedrig sind wie lange nicht. Für ein Einfamilienhaus mit etwa 4.000 Kilowattstunden (kWh) Jahresverbrauch werden meist 6 bis 8 kWp empfohlen.
Ohne Stromspeicher liegen die Kosten im unteren fünfstelligen Bereich. Auch kleinere Anlagen – zum Beispiel 4 kWp – können einen großen Teil des Verbrauchs decken und sind bei bereits für unter 10.000 Euro erhältlich.
| Leistung | Produktion/ Jahr in kWh | Anzahl Module | Platzbedarf | Ø Kosten inkl. Montage ohne Speicher |
|---|---|---|---|---|
| 4 kWp | ca. 4.000 kWh | 9 | 18 m² | 9.870 € |
| 6,3 kWp | ca. 6.300 kWh | 14 | 28 m² | 11.608 € |
| 9 kWp | ca. 9.000 kWh | 20 | 40 m² | 13.418 € |
| 12,15 kWp | ca. 12.150 kWh | 27 | 54 m² | 15.554 € |
Photovoltaikanlage: Kosten mit Stromspeicher
Ein Stromspeicher erhöht den Eigenverbrauch deutlich und damit die langfristigen Einsparungen. Da viele Haushalte tagsüber wenig Strom verbrauchen, kann gespeicherter Solarstrom abends oder nachts genutzt werden – das reduziert den Netzstrombezug erheblich. Allerdings steigt die Investition: Eine kleine Anlage mit einem 5-Kilowattpeak-Speicher kostet etwa 3.000 Euro mehr als die Variante ohne Speicher.
| Leistung | Produktion/ Jahr in kWh | Anzahl Module | Platzbedarf | Ø Kosten inkl. Montage ohne Speicher |
|---|---|---|---|---|
| 4 kWp | ca. 4.000 kWh | 9 | 18 m² | 13.150 € |
| 6,3 kWp | ca. 6.300 kWh | 14 | 28 m² | 14.888 € |
| 9 kWp | ca. 9.000 kWh | 20 | 40 m² | 16.669 € |
| 12,15 kWp | ca. 12.150 kWh | 27 | 54 m² | 18.748 € |
Beispielrechnung: Photovoltaikanlage mit und ohne Speicher
Ein 4-Personen-Haushalt mit 4.000 Kilowattstrunden Jahresverbrauch plant eine 4-Kilowattpeak-Anlage. Der durchschnittliche Strompreis liegt bei 35 Cent pro Kilowattstunde, die Einspeisevergütung bei 7,94 Cent pro Kilowattstunde. Der Unterschied zeigt sich vor allem beim Eigenverbrauch:
- Ohne Speicher: circa 1.400 kWh
- Mit Speicher: circa 3.000 kWh
Die Einspeisevergütung fällt weniger ins Gewicht als die Ersparnis durch selbst genutzten Strom. Daraus ergeben sich folgende Amortisationszeiten:
- Ohne Speicher: circa 20 Jahre
- Mit Speicher: circa 13 Jahre
|
| Ohne Speicher | Mit Speicher |
|---|---|---|
| Photovoltaikanlage Kosten | 9.870,00 € | 13.150,00 € |
| Stromproduktion pro Jahr | 4.000 | 4.000 |
| Eigenverbrauchsanteil | 35 Prozent | 75 Prozent |
| Eigenverbrauch pro Jahr | 1.400 | 3.000 |
| Einspeisevergütung pro Jahr | 206,44 € | 79,40 € |
| Stromverbrauch pro Jahr | 4.000 | 4.000 |
| Ersparnis pro Jahr | 490,00 € | 1.050,00 € |
| Amortisationszeit (Jahre) | 20 | 13 |
Förderung und Finanzierungsmöglichkeiten
Die Einspeisevergütung nach dem EEG ist nur eine von mehreren Förderoptionen. Bund, Länder und Kommunen unterstützen den Ausbau von Photovoltaik durch Zuschüsse und zinsgünstige Kredite.
In Berlin fördert die IBB über das Programm „SolarPLUS“ verschiedene Komponenten einer Photovoltaikanlage. Stromspeicher in Ein- und Zweifamilienhäusern werden beispielsweise mit 300 Euro je kWh, maximal 15.000 Euro bezuschusst. Auch Messplätze lassen sich fördern – bis maximal 10.000 Euro.
Photovoltaikanlage: Kosten für Betrieb und Wartung
Neben der Anschaffung fallen auch laufende Kosten für Betrieb, Wartung, Zählerbereitstellung und Versicherungen an.
Wartungskosten einer Photovoltaikanlage
Photovoltaik gilt als besonders langlebige Technologie, benötigt aber regelmäßige Wartung. Im 1- bis 2-Jahres-Rhythmus sollte eine Kontrolle stattfinden – durchschnittliche Kosten: etwa 500 Euro.
Kosten für die Bereitstellung des Zählers
Für Solaranlagen ist ein Zweirichtungszähler gesetzlich vorgeschrieben. Viele Haushalte müssen daher umrüsten. Netzbetreiber berechnen dafür jährliche Gebühren von etwa 50 Euro.
Kosten für Versicherungen der Anlage
Schäden durch Sturm, Feuer, Schnee oder sogar Eigenverschulden lassen sich über spezielle PV-Versicherungen abdecken. Je nach Umfang variieren die Kosten zwischen 50 und 500 Euro pro Jahr.
Fazit: Wie viel sollte ich für eine Photovoltaikanlage ausgeben?
Eine Photovoltaikanlage lohnt sich heute sowohl ökologisch als auch finanziell. Die Kosten hängen vor allem davon ab, ob ein Stromspeicher integriert wird. Anlagen ohne Speicher sind günstiger, führen aber zu niedrigerem Eigenverbrauch.
Speicheranlagen sind teurer, erhöhen jedoch den Anteil des selbst genutzten Stroms erheblich und senken damit langfristig die Stromkosten – häufig mit kürzerer Amortisationszeit.
Wer wenig investieren möchte, fährt ohne Speicher besser. Wer maximale Unabhängigkeit und hohe Eigenversorgung anstrebt, sollte den Speicher einplanen. Welche Lösung für Sie am sinnvollsten ist und wie Sie Ihre PV-Kosten reduzieren können, erläutern wir Ihnen gern in einer persönlichen Beratung.