Technicker verwendet ein Tablet um eine Wärmepumpe zu inspizieren

Wartung der Wärmepumpe: Wie sinnvoll ist sie und was kostet sie?

28.01.2025 Lesezeit: 3 min Erneuerbare Energien

Die Anschaffung einer Wärmepumpe ist eine kostspielige Investition. Damit sie sich auf lange Sicht rentiert und sich das erhoffte Energieeinsparpotenzial entfalten kann, empfehlen viele Hersteller eine regelmäßige Wartung. Was passiert dabei? Und was können die Vorteile sein?

Wartung der Wärmepumpe – Warum kann sie sinnvoll sein?

Wärmepumpen können – wie jedes andere Gerät auch – im Laufe der Zeit Schaden nehmen, Defekte entwickeln oder auch verschleißen. Gerade beim Thema Heizen ist das eine sensible Sache: Wird eine Fehlfunktion nicht rechtzeitig entdeckt, kann es schlimmstenfalls zum Ausfall der Wärmepumpe kommen – und damit zu kalten Räumen. Viele Heizungshersteller empfehlen deshalb eine regelmäßige Wartung, um dieses Risiko bestmöglich einzugrenzen und teuren Reparaturen zuvorzukommen. Ein häufiges Argument: Die Wartung einer Wärmepumpe sei günstiger als ihr kostspieliger Ausfall.

Ist die Wartung einer Wärmepumpe Pflicht?

Im Gegensatz zu Öl- und Gasheizungen gibt es keine gesetzliche Wartungspflicht für Wärmepumpen – mit Ausnahme von Luftwärmepumpen, bei denen eine jährliche Wartung tatsächlich vorgeschrieben ist. Und: Bei Wärmepumpen-Anlagen mit mehr als drei Kilogramm Kältemittel muss eine jährliche Dichtheitsprüfung durchgeführt werden. Solche Anlagen kommen bei Privatpersonen aber selten vor. Und noch ein Hinweis: Bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen kann das Landratsamt eine regelmäßige Überprüfung des Wasserstandes im Grundwasserbrunnen verlangen.

Garantien und Versicherungen machen Wartung oft zur Bedingung

Auch wenn es keine gesetzliche Pflicht für die Wartung einer Wärmepumpe gibt, sind Besitzerinnen und Besitzer häufig dennoch gefordert, ihr Gerät regelmäßig warten zu lassen. Denn: Es gibt viele Herstellergarantien und Versicherungen, die genau das voraussetzen, um die Gewährleistung oder den Versicherungsschutz der Wärmepumpe zu garantieren. Informieren Sie sich daher gut über die Bedingungen rund um Ihre Wärmepumpe.

Wartung der Wärmepumpe: Mögliche Vorteile im Überblick

Laut Heizungsherstellern gibt es zahlreiche positive Effekte einer Wärmepumpen-Wartung. Einige davon im Überblick:

  • Höhere Effizienz: Wärmepumpen, die regelmäßig gewartet werden, sollen stets den optimalen Nutzungsgrad erreichen und damit einen effizienten Betrieb sicherstellen. Ein Grund dafür: Bei der Wartung werden verschmutzte Filter oder zugesetzte Wärmeüberträger erkannt. Wäre dies nicht der Fall, könnten deren höhere Widerstände in den Luft- und Sole-Leitungen für höhere Stromverbräuche sorgen.
  • Längere Lebensdauer: Wärmepumpen-Wartungen sollen dazu beitragen, dass sich der Lebenszyklus des Geräts verlängert, da Verschleißerscheinungen schnell erkannt und behoben werden können.
  • Höhere Zuverlässigkeit: Kaum etwas ist unangenehmer, als wenn die Heizung im Winter nicht funktioniert. Die Wartung der Wärmepumpe soll dieser unschönen Situation vorbeugen, indem sie frühzeitig Schäden erkennt.

Was wird bei der Wartung einer Wärmepumpe gemacht?

Wärmepumpen gelten als relativ wartungsarm und langlebig. Dennoch empfiehlt der Bundesverband Wärmepumpe e.V. eine regelmäßige Wartung. Sie kann folgende Arbeiten beinhalten:

  • Reinigung und Funktionsüberprüfung
  • Überprüfen der Sicherheitsventile und Füllstände von Heizung, Wasser und der Wärmequelle (bei Sole-Wasser-Wärmepumpen)
  • Kontrolle und Reinigung der Zu- und Ableitungen
  • Reinigung der Kondensat-Wanne und des Kondensat-Wasserablaufs
  • Überprüfung der Einstellungen der Heizungsregelung und der Schaltzeiten
  • Sichtprüfung der Steckverbindungen der Steuerungselektronik
  • Reinigung der Wärmetauscher bei Luft-Wasser-Wärmepumpen
  • Prüfung des Füllstands und der Dichtigkeit des Kältemittelkreises

Und noch ein kleiner Hinweis: Wärmepumpen können unter Umständen auch ferngewartet werden. Fehlermeldungen können auf diese Art und Weise zeitnah geprüft und Störungen zügig behoben werden.

Häufig gestellte Fragen rund um die Wartung einer Wärmepumpe

Wie oft soll die Wärmepumpe gewartet werden? 

Da es keine gesetzliche Pflicht zur Wartung einer Wärmepumpe gibt, lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Es kommt darauf an, was Ihnen der Hersteller empfiehlt – beziehungsweise welches Wartungsintervall er zur Bedingung macht, um Ihnen Garantie auf Ihr Gerät zu gewähren. Es gibt Hersteller, die eine jährliche Wartung voraussetzen, andere machen hingegen ein dreijähriges Intervall zur Bedingung. Informationen erhalten Sie bei Ihrem Hersteller.

Was kostet die jährliche Wartung einer Wärmepumpe? 

Die Kostenhöhe für die Wartung einer Wärmepumpe hängt von Hersteller und Modell ab. In der Regel müssen Sie sich auf einen Betrag von 250 bis 400 Euro pro Jahr einstellen. Allerdings sollten Sie dabei beachten, dass der Austausch von Verschleiß- und Ersatzteilen in diesen Festpreisen in der Regel nicht enthalten ist. Und noch ein kleiner Hinweis: Die Wartung von Luft-Luft-Wärmepumpen ist meist etwas teurer, da dort regelmäßig die Filter gewechselt werden müssen.

Gut zu wissen: Was die Kosten einer Wärmepumpen-Wartung angeht, spricht die Verbraucherzentrale Saarland eine Warnung aus. Es seien Hersteller bekannt, die sogar Rechnungen von über 600 Euro für eine Wartung ausstellen. Damit würde die Kosteneffizienz, die eine Wärmepumpe verspricht, zunichte gemacht. Das gesparte Geld fließt dann nämlich direkt in die Wartung. Tipp der Verbraucherzentrale: Bei der Preisanfrage für eine neue Wärmepumpe immer gleich auch nach den Wartungskosten fragen.

Kann ich die Wartung der Wärmepumpe auch selber machen?  

Eine Wärmepumpen-Wartung selber zu machen, kann Kosten sparen – klar. Und tatsächlich können Sie – wenn Sie ein Talent fürs Handwerken haben – kleinere Arbeiten vielleicht sogar selbst erledigen. Von komplexeren Tätigkeiten wie dem Messen von Druck und Temperatur oder dem Überprüfen der Elektrik sollten Sie allerdings die Finger lassen und auf das Wissen und die Erfahrung von Fachleuten vertrauen. Zudem gilt eine professionelle Wartung durch den jeweiligen Fachbetrieb häufig als Voraussetzung für Ihren Garantieanspruch. In diesem Fall können Sie Ihr handwerkliches Geschick leider sowieso nicht einsetzen. Informieren Sie sich also gut über die Bedingungen, die Ihr Hersteller mit Ihnen vereinbart hat.

Ist ein Wartungsvertrag sinnvoll?  

Viele Hersteller von Wärmepumpen sagen: Ja. Sie bieten Ihnen oft beim Kauf eines Geräts einen solchen Wartungsvertrag an. Häufiges Argument: Durch die regelmäßige Wartung sind Sicherheit und Zuverlässigkeit der Wärmepumpe gewährleistet. Oft erhalten Sie zusätzlich noch Leistungen wie eine Versicherung gegen Reparaturkosten oder einem Express-Vor-Ort-Service. Sinnvoll ist es, vor dem Abschluss eines solchen Vertrags eine eigene Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen.