Satteldach mit Photovoltaik-Paneelen und darunter aufgereihten Stromspeicherkästen.

Stromspeicher nachrüsten und Eigenverbrauch der Photovoltaik-Anlage steigern.

Mit einem Stromspeicher an der Photovoltaik-Anlage lässt sich der Eigenverbrauch des Solarstroms erheblich steigern und die Stromrechnung spürbar senken. Aber wann lohnt es sich, einen Stromspeicher nachzurüsten, und was ist dabei zu beachten? Diese Fragen beantworten wir im Folgenden.

Optimierung des Eigenverbrauchs durch PV-Stromspeicher: Darum ist er sinnvoll

Photovoltaikanlagen erzeugen mittags in der Regel den meisten Strom – oft genau dann, wenn niemand zuhause ist. Statt diesen Überschuss ins Netz einzuspeisen, lässt er sich in einer Batterie speichern. So steht der selbst produzierte Solarstrom abends oder morgens bereit, wenn der Verbrauch hoch ist – etwa fürs Kochen, Streaming oder für die Wärmepumpe. Gerade bei hohen Strompreisen und sinkenden Einspeisevergütungen ist es finanziell interessanter, den eigenen Solarstrom selbst zu nutzen, anstatt ihn günstig ins öffentliche Stromnetz zu verkaufen. Ältere PV-Anlagen verfügen oft noch nicht über einen Speicher, doch in den meisten Fällen kann er problemlos nachgerüstet werden.

Stromspeicheranlage für Photovoltaik in einer Reihe auf einem Dach

Wann es sich lohnt, einen Stromspeicher nachzurüsten

Bei einer Photovoltaik-Anlage ohne Stromspeicher werden meist nur etwa 25 bis 35 Prozent des selbst erzeugten Solarstroms direkt verbraucht. Bei PV-Anlagen mit einem Stromspeicher steigt der Eigenverbrauch dagegen auf bis zu 80 Prozent. Mehr vom eigenenSolarstrom selbst zu verbrauchen und weniger ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen, rechnet sich insbesondere dann, wenn die Strompreise deutlich über der Einspeisevergütung liegen.

Aktuell kostet Strom aus dem Netz laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) rund 41 Cent pro kWh (Mittelwert für 2024), während neu angemeldete PV-Anlagen bis 10 kWp 7,94 Cent pro kWh für eingespeisten Solarstrom erhalten (Stand Februar 2025). Jede gespeicherte Kilowattstunde Strom bringt somit eine Ersparnis von rund 33 Cent im Vergleich zum Netzstrom.

Ausnahme: Photovoltaik-Anlagen älteren Datums, deren 20-jährige EEG-Förderung noch nicht ausgelaufen ist, profitieren teilweise noch von hohen Vergütungssätzen für die Einspeisung. Wenn diese höher sind als der aktuelle Strompreis, lohnt es sich meist nicht, einen Speicher nachzurüsten. In dem Fall kann es günstiger sein, weiterhin mehr Strom ins Netz einzuspeisen, als selbst zu verbrauchen. Anders kann die Rechnung bei ausgeförderten PV-Anlagen aussehen. Wenn diese Post-EEG-Anlagen groß sind und genug Solarstrom liefern, rechnet es sich in der Regel, sie mit einem Stromspeicher aufzurüsten.

Wie groß sollte der Stromspeicher sein?

Welche Kapazität der Stromspeicher aufweisen sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Wie viel Kilowattpeak Leistung hat die Solaranlage?
  • Wie hoch ist der eigene Stromverbrauch?
  • Wird sich der Stromverbrauch in Zukunft wesentlich erhöhen, zum Beispiel durch den Kauf einer Wallbox fürs E-Auto oder einer Wärmepumpe als Ergänzung zur PV-Anlage? Oder ist Familienzuwachs geplant?
  • Wird der Strom hauptsächlich tagsüber oder am Morgen und Abend verbraucht?
  • Wie hoch ist der derzeitige Eigenverbrauchsanteil?

Der Stromspeicher zum Nachrüsten sollte nicht zu groß und nicht zu klein ausgelegt sein. Als optimale Größe gilt eine Kilowattstunde Speicherkapazität pro Kilowattpeak der PV-Anlage. Um eine Photovoltaik-Anlage mit 6 kWp Leistung auf einem Einfamilienhaus nachzurüsten, empfiehlt sich also ein Stromspeicher mit 6 Kilowatt. Ein Speicher mit einer wesentlich geringeren Kapazität schöpft die Leistung der PV-Anlage nicht aus und steigert den Eigenverbrauchsanteil nicht genug.

Der kleinere Stromspeicher ist zwar günstiger, aber es muss immer noch zu viel Strom dazugekauft werden. Ist der Speicher überdimensioniert, wird Kapazität bezahlt, die gar nicht genutzt wird. Dann ist das Nachrüsten eines Stromspeichers nicht wirtschaftlich.

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Kosten und Förderungen für das Nachrüsten von Stromspeichern

Die Kosten für Stromspeicher hängen maßgeblich von ihrer Speicherkapazität und dem Hersteller ab. Aktuell liegen die Preise für Speicher im Schnitt zwischen 600 bis 900 Euro pro kWh. Die Installationskosten betragen je nach Aufwand 1.000 bis 2.000 Euro. Für einen 6-kWh-Speicher in einem Einfamilienhaus sind Gesamtkosten von etwa 5.000 bis 6.500 Euro zu erwarten.

Förderungen zur Kostenentlastung

Verschiedene Förderprogramme können dazu beitragen, die Investitionskosten zu senken:

  • Umsatzsteuerbefreiung: Anschaffung und Installation von Stromspeichern sind von der Umsatzsteuer befreit, was eine 19-prozentige Ersparnis bedeutet.
  • KfW-Förderung: Das Programm 270 bietet zinsgünstige Kredite für Stromspeicher.
  • Regionale Zuschüsse: Viele Bundesländer und Kommunen fördern Stromspeicher. Beispiel: In Berlin gewährt das Programm SolarPLUS 300 Euro je nutzbarer kWh, bis zu einem Maximalbetrag von 15.000 Euro.

Stromspeicher nachrüsten – was es zu beachten gibt

Bei der Nachrüstung einer Photovoltaikanlage mit einem Stromspeicher gibt es zwei technische Ansätze: DC-seitig und AC-seitig.

  • DC-seitige Speicher: Diese Speicher werden vor dem Wechselrichter der PV-Anlage installiert und laden sich direkt mit Gleichstrom aus den PV-Modulen auf. Der Wechselrichter wandelt den gespeicherten Strom erst bei Bedarf in Wechselstrom um. Diese Nachrüstung ist nur mit Hybrid-Wechselrichtern möglich.
  • AC-seitige Speicher: AC-Speicher werden hinter dem Wechselrichter angeschlossen. Sie nutzen bereits in Wechselstrom umgewandelten Strom und enthalten einen eigenen Wechselrichter, um den Strom beim Einspeichern zurück in Gleichstrom zu wandeln. Trotz leichter Energieverluste bei den Umwandlungen sind AC-seitige Speicher mitunter die bessere Wahl für Nachrüstungen, da sie unabhängig vom bestehenden System funktionieren und einfacher zu integrieren sind.

Fazit: Lohnt sich das Nachrüsten eines Stromspeichers?

Die Wirtschaftlichkeit eines Batteriespeichers hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Strompreise: Je teurer der Netzstrom, desto schneller amortisiert sich der Speicher.
  • Eigenverbrauchsverhalten: Ein hoher Eigenverbrauch steigert die Einsparungen.
  • Förderungen und Steuererleichterungen: Zuschüsse und Steuerbefreiungen senken die Investitionskosten erheblich.
  • Speicherpreis: Günstige Anschaffungs- und Installationskosten verkürzen die Amortisationszeit.
  • Lebensdauer und Wirkungsgrad: Ein langlebiger Speicher mit hohem Wirkungsgrad reduziert die Kosten pro gespeicherter kWh.

Unsere Empfehlung

Die anfänglich hohe Investition und eine Amortisationszeit von mehreren Jahren können zunächst abschreckend wirken. Allerdings bietet ein Stromspeicher langfristig Vorteile wie Schutz vor steigenden Strompreisen und höhere Eigenverbrauchsquote. Förderprogramme verbessern die Wirtschaftlichkeit zusätzlich. Eine individuelle Wirtschaftlichkeitsrechnung, die Ihren aktuellen und künftigen Stromverbrauch, mögliche Förderungen und die Entwicklung der Strompreise berücksichtigt, hilft Ihnen, fundiert zu entscheiden.

Fragen und Antworten zum Nachrüsten von Stromspeichern

Wann lohnt sich das Nachrüsten eines Stromspeichers?

Es lohnt sich, eine PV-Anlage mit einem Stromspeicher nachzurüsten, wenn der Strompreis über der Einspeisevergütung liegt. Pro Kilowattstunde aus dem Stromspeicher lassen sich aktuell fast 33 Cent sparen. Bei älteren PV-Anlagen, die dank EEG-Förderung noch von hohen Einspeisevergütungen profitieren, lohnt sich die Nachrüstung eines Speichers oft nicht.

Wie viel kostet ein Stromspeicher im Durchschnitt?

Ein Stromspeicher bis 5 Kilowattstunden kostet pro kWh circa 1.000 Euro. Größere Speicher sind für etwa 700 bis 800 Euro pro Kilowattstunde zu haben. Ein Stromspeicher mit 6 Kilowatt für ein Einfamilienhaus kostet also im Durchschnitt um die 4.500 Euro.