Stromverbrauch von Internet und Streaming

In Deutschland und weltweit verbrauchen Rechenzentren die meiste Energie für das Internet, denn dort arbeiten die Server, die Daten wie E-Mails, Websites, Cloud-Angebote, Streaming und mehr verwalten.

Der Energieverbrauch des Internets steigt stetig an, denn es wird von Jahr zu Jahr mehr Rechenleistung benötigt. Laut einer Bitkom-Studie verbrauchten Rechenzentren allein in Deutschland im Jahr 2020 rund 16 Milliarden Kilowattstunden Strom. Weltweit lag laut einer IEA-Studie der Energieverbrauch von Rechenzentren im Jahr 2021 schätzungsweise zwischen 320 und 480 Milliarden Kilowattstunden. Hinzu kommt der Stromverbrauch des Netzwerks – also der Technik zwischen dem Internetanschluss und den Rechenzentren, der im selben Jahr weltweit zwischen etwa 260 und 340 Milliarden Kilowattstunden Strom benötigt hat.

Der Stromverbrauch bei der Internetnutzung und beim Streaming in einem Privathaushalt hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Anzahl der genutzten Geräte sowie Dauer und Art der Nutzung.

Ein durchschnittlicher Laptop verbraucht bei der Nutzung etwa 20 bis 50 Watt pro Stunde. Ein Smartphone benötigt nur ein Zehntel davon, nämlich nur etwa 2 bis 5 Watt pro Stunde.

Beim Streaming von Videos hängt der Stromverbrauch von der Qualität des Streams ab. Ein Full-HD-Stream verbraucht etwa 3 bis 5 Watt die Stunde, während ein 4K-Stream ungefähr 12 bis 15 Watt benötigt. Wenn mehrere Personen im Haushalt gleichzeitig streamen, erhöht sich der Stromverbrauch entsprechend.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Nutzung von WLAN-Router und Modems. Diese Geräte verbrauchen im Durchschnitt etwa 5 bis 10 Watt pro Stunde. Privatpersonen sollten zudem regelmäßig ihren Strompreis vergleich.

Stromverbrauch Video-Streaming: Laptop vs. Heimkino

Wer mit dem Laptop einen Film in Full-HD streamt, dann verbraucht durchschnittlich etwa 46 Watt. Bei einer Spielzeit von zwei Stunden ergibt sich ein Stromverbrauch von ungefähr 0,046 Kilowatt x 2 Stunden = 0,092 Kilowattstunden.

In feinster Heimkino-Manier mit 65-Zoll-Fernseher und Soundbar steigt der Stromverbrauch für Streaming deutlich an. Wir nehmen hier Verbräuche von 150 Watt für den TV und 25 Watt für die Soundbar an – zusammen also 175 Watt. Um denselben Film in 4K-Auflösung zu schauen, benötigen das Heimkino also 0,175 Kilowatt x 2 Stunden = 0,35 Kilowattstunden.

Den exakten Stromverbrauch für Internet und Streaming kann man ermitteln, indem man die tatsächlichen Verbräuche der Geräte misst – zum Beispiel mit einem Strommessgerät. 

Als Privatperson lässt sich in erster Linie der eigene Stromverbrauch durch die Nutzung von Internet und Streaming-Diensten senken. Die folgenden 3 Tipps helfen dabei, weniger Energie für Internet und Streaming zu benötigen:

• Sparsame Geräte verwenden: Das Smartphone verbraucht im Vergleich zu Laptop und Desktop-Computer am wenigsten Strom. Um möglichst wenig Energie zu verbrauchen, verwenden Sie daher möglichst Ihr Handy oder Tablet, anstatt den Computer zu starten. Beziehen Sie beim Kauf von neuen Computern und Monitoren auch den Energiebedarf bei der Entscheidungsfindung mit ein und wählen Sie sparsame Modelle.
• Geräte abschalten: Benötigen Sie Ihren WLAN-Router nachts? Ist es erforderlich, dass der Laptop den ganzen Tag bis abends durchläuft? In den meisten Haushalten gibt es Potenziale zum Energiesparen im Bereich Internet. Um Strom zu sparen, schalten Sie Geräte oder einzelne Funktionen ab, wenn Sie diese gerade nicht benötigen.
• Streaming-Auflösung reduzieren: Der Stromverbrauch beim Streaming hängt stark von der gewählten Qualität ab. Wenn Sie Strom sparen möchten, reduzieren Sie die Auflösung deshalb möglichst weit herunter. Je geringer die Auflösung, desto weniger Strom verbrauchen Sie – und auch das Rechenzentrum, das die Inhalte bereitstellt.

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