Es ist fünf vor 12
Es ist wohl die drängendste Herausforderung unserer Zeit: der Klimawandel. Viel wird darüber gesprochen, dennoch kommt die Reduktion der Treibhausgase nicht überall so gut voran wie geplant. Das stößt vielen auf, so dass sich Millionen von Menschen weltweit zu Klimaprotesten versammeln. Schon heute ist die Erde über ein Grad wärmer als noch vor Beginn der Industrialisierung. Längst sind Wetterextreme wie „Hitzesommer“ oder „Jahrhundert-Überflutungen“ keine außergewöhnlichen Erscheinungen mehr. Warnungen kommen auch vonseiten der Klimaforschenden, denn diese sind sich einig: Es ist fünf vor 12, die CO2-Emissionen müssen schnell sinken.Mit erneuerbaren Energien & Energieeffizienz das Klima schützen
Doch wie können wir CO2-Emissionen schnell reduzieren? Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz kann die Energiewende leisten. Wie wir aktuell Energie erzeugen und nutzen, ist nämlich nicht nachhaltig, denn fossile Energieträger setzen jede Menge klimaschädliche Treibhausgasemissionen frei. Das muss sich ändern – mit der Energiewende gehen wir weg von traditioneller Strom- und Wärmeerzeugung durch Kohle und Erdöl, hin zu erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz.Eins ist schon mal sicher: Je größer der Anteil an erneuerbaren Energien wird, umso geringer wird auch der Ausstoß von CO2 bei der Energiegewinnung. Daher hat sich die Bundesregierung als Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2045 die Energieversorgung Deutschlands hauptsächlich aus regenerativen Quellen wie Sonne, Wind oder Biomasse erfolgen soll.
Aktuell stammt etwa die Hälfte des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energiequellen. Das wirkt sich auch positiv auf unsere Emissionsentwicklung aus: Laut dem Umweltbundesamt wurden im Jahr 2020 bis zu 227 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente vermieden. Das klingt gut, es ist allerdings noch ein weiter Weg, bis wir unsere Klimaschutzziele erreichen.
Die Vor- und Nachteile der Energiewende
Wir werden weltweit mehr Menschen, der Energiebedarf steigt – gleichzeitig stammt unsere Energie oftmals noch aus fossilen Energiequellen, die weder unbegrenzt zur Verfügung stehen noch umweltfreundlich sind. Wir brauchen echte Alternativen, die uns zuverlässig und nachhaltig mit Energie versorgen. Erneuerbare Energien erfüllen diese Anforderung, denn sie sind sauber und stehen – wie der Name schon sagt – beinahe unerschöpflich zur Verfügung.Die Anlagen von erneuerbaren Energien stoßen fast keine Treibhausgase aus, noch stellen sie ein großes Gesundheitsrisiko für uns dar wie Atomkraftwerke. Ein weiterer Vorteil: grüne Energie kann direkt vor Ort erzeugt werden. Dadurch wird Deutschland unabhängiger vom Import fossiler Brennstoffe aus dem Ausland.
Die lokale Energieerzeugung schafft zudem neue Arbeitsplätze in Deutschland. Im Jahr 2019 arbeiteten etwa 300.000 Menschen im Bereich erneuerbare Energien – das sind knapp dreimal so viele wie im Jahr 2000.
Der Ausbau erneuerbarer Energien ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende. Er bringt jedoch nicht nur Vorteile mit sich, sondern auch Herausforderungen. So kostet die Energiewende Geld. Es braucht Anlagen für erneuerbare Energien, moderne Netze, Energiespeicher und innovative Technologien. Die Bundesregierung rechnet bis Mitte des Jahrhunderts mit Investitionen bis zu 550 Milliarden Euro für die Energiewende.
Zudem müssen bis 2050 fast 90 Prozent der Wohnflächen energetisch saniert werden. Das Resultat: 300 Milliarden Euro Zusatzinvestitionen allein für Gebäude der privaten Haushalte. Langfristig gesehen dürften sich die Investitionen jedoch auszahlen. Die niedrigeren Emissionen sorgen zukünftig für weniger Kosten als die konventionellen Energieträger. Denn bei fossilen Energieträgern fallen nicht nur die Herstellkosten an, sondern auch die dadurch ausgelösten Kosten für Umwelt- und Klimaschäden müssen bezahlt werden.
Erneuerbare Energien im Überblick
Alle sprechen von erneuerbarer Energie. Aber woher kommt diese eigentlich? Zu den regenerativen Energiequellen zählen Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme und Biomasse. Wie daraus Strom entsteht, zeigt dir ein kleiner Überblick:Sonnenenergie
Die Sonne schenkt uns nicht nur Licht und angenehme Temperaturen, sondern sie stellt uns auch gigantische Energiemengen zur Verfügung. Mit der richtigen Technologie können durch das Solarlicht sowohl Strom als auch Wärme gewonnen werden. Photovoltaikanlagen auf Dächern und Freiflächen wandeln Sonnenstrahlen direkt in elektrische Energie um.
Thermische Solarkollektoren nutzen die Wärme der Sonne und erwärmen damit Öl oder Wasser. Im Jahr 2020 konnten in Deutschland 50,6 Terawattstunden Strom aus Photovoltaik-Anlagen erzeugt werden. Damit stellt die Sonnenenergie den zweitgrößten Anteil der Stromerzeugungssysteme bei erneuerbaren Energien.