Stromproduktion Deutschland

Die aktuelle Stromproduktion in Deutschland.

So viel Strom erzeugen wir jährlich

Ohne Strom läuft nichts. Doch wie viel Strom produziert Deutschland aktuell? Wie viel Strom davon stammt aus erneuerbaren Energiequellen? Und wie verteilt sich das auf die einzelnen Energieträger? Hier gibt es die Antworten.

Die aktuelle Stromproduktion in Deutschland 

Energieproduzenten in Deutschland haben im Jahr 2025 bisher knapp 350 Terawattstunden (TWh) Strom für die öffentliche Stromversorgung erzeugt, wie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE ermittelte (Stand: Ende Oktober 2025). Bis Ende des Jahres werden noch ein paar TWh dazukommen. Im gesamten Jahr 2024 etwa wurden in Deutschland 412 TWh Strom produziert. Bis Jahresende wird die Stromproduktion voraussichtlich noch um einige TWh steigen. Im gesamten Jahr 2024 etwa wurden in Deutschland 412 TWh Strom produziert. Dabei handelt es sich um die Nettostromerzeugung – also die Strommenge, die den Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland tatsächlich zur Verfügung steht und den Strommix bildet, der aus der Steckdose kommt. Nimmt man die Strommenge dazu, die Energiekraftwerke für den Eigenverbrauch produzieren, kommt man auf die Bruttostromerzeugung. Diese liegt immer ein paar Dutzend Terawattstunden über der Nettostromerzeugung.

Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion

2020 hatten die erneuerbaren Energien bei der Nettostromproduktion mit 49,1 Prozent zum ersten Mal die konventionellen Energieträger fast eingeholt. Der hohe Anteil an Ökostrom hing mit den günstigen Wetterbedingungen – viel Wind und zahlreichen Sonnenstunden – zusammen. Außerdem war der Strombedarf der Industrie als Folge der Corona-Pandemie niedriger. In den beiden Folgejahren lag der Anteil erneuerbarer Energien wieder unter diesem Wert.

Seit 2023 liegen die erneuerbaren Energien in Deutschland nun ganz deutlich vor den konventionellen Energieträgern: In dem Jahr stammten 59,6 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen. 2024 trugen Erneuerbare sogar mit 63 Prozent zur Stromproduktion in Deutschland bei, die Fossilen dagegen fielen auf 37 Prozent zurück, wie die Energy Charts des ISE zeigen. Im Jahr 2025 setzt sich der Trend fort. Aktuell liegen Strom aus Wind, Sonne und anderen nachhaltigen Quellen mit 63,4 Prozent (Stand Ende Oktober) etwas über dem Wert des Vorjahres, was die Stromproduktion in Deutschland angeht. Bald werden umweltfreundliche Energiequellen also zwei Drittel der Stromproduktion ausmachen.

Die Gründe für diese sehr positive Entwicklung: Während die erneuerbaren Energien mit Blick auf die deutschen Klimaziele kontinuierlich ausgebaut werden, gingen 2023 die letzten Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz. Außerdem sinkt der Anteil, den Kohlekraftanlagen zur Stromproduktion beisteuern, Jahr für Jahr. Damit wird der Strommix im Stromsee insgesamt immer grüner und aus den Steckdosen fließt sauberer Strom.

Stromproduktion nach erneuerbaren Energieträgern

Der im Gesamtjahr 2024 in Deutschland erzeugte Strom verteilt sich auf verschiedene fossile und regenerative Energiequellen. Die für die Nettostromproduktion wichtigste Energiequelle unter den Erneuerbaren (und insgesamt) ist mit genau 33 Prozent die Windenergie. Ein Drittel des in Deutschland produzierten Stroms stammt also aus den Windkraftanlagen. Ins öffentliche Netz eingespeiste Solarenergie kam auf 14,2 Prozent, Biomasse auf 9,0 Prozent und Wasserkraft auf 4,9 Prozent. Über das Jahr gesehen schwanken die Anteile der verschiedenen Energieträger. Besonders Windkraft und Solar sind stark von den Wetterbedingungen abhängig. Auf den Energy Charts des Fraunhofer-Instituts lässt sich die Stromproduktion in Deutschland und die Verteilung der Energieträger sogar auf den Tag genau verfolgen.

Wo in Deutschland wird Ökostrom produziert?

Ökostrom aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne oder Biomasse wird über ganz Deutschland verteilt erzeugt. Rund 30.000 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von zusammen über 65.000 Megawatt gibt es laut Bundesverband WindEnergie aktuell in Deutschland. Die Onshore-Windkraftanlagen stehen hauptsächlich im Norden und Osten Deutschlands. Dort herrschen weitaus bessere Windbedingungen als im Süden. Die meisten Offshore-Anlagen finden sich in der Nordsee, es gibt aber auch Windparks in der Ostsee. Spitzenreiter bei der Produktion von Ökostrom aus Windkraft ist Niedersachsen mit 13 Gigawatt (GW), gefolgt von Brandenburg und Schleswig-Holstein (je 9 GW).

Immer mehr Photovoltaikanlagen (PV-Anlage) werden auf Deutschlands Dächern montiert: Über 5 Millionen Solaranlagen sind es schon – rund eine Million davon wurden allein 2024 bei der Bundesnetzagentur angemeldet. Alle PV-Anlagen zusammen kommen auf eine installierte Leistung von rund 104 GW, wie Zahlen des Bundesverbandes Solarwirtschaft zeigen. Ein Teil des Solarstroms aus diesen PV-Anlagen fließt ins öffentliche Stromnetz. Bei Ökostrom aus Solar hat der Süden Deutschlands mit seinen vielen Sonnenstunden die Nase vorn. Bayern steuert über 26 GW Solarstrom bei, danach folgen Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen mit einer installierten PV-Leistung von jeweils 12 GW.

Grünes Icon mit einer Hand, die eine leuchtende Glühlampe hält

Grüner Strom aus der Lausitz

Auch in Brandenburg wird Solarstrom in größerem Umfang produziert: GASAG | Spreestrom entsteht aktuell im Südosten von Brandenburg: Der Solarpark Laubsdorf 1 befindet sich in der Gemeinde Neuhausen / Spree. Auf 20 Hektar Fläche erzeugen über 35.000 Photovoltaik-Module etwa 10 Millionen kWh Ökostrom pro Jahr. Dieser wird direkt vor Ort ins Stromnetz eingespeist.

Entwicklung der Stromproduktion in Deutschland

Betrachtet man die letzten 30 Jahre, lässt sich feststellen, dass die Stromproduktion seit Mitte der Neunzigerjahre kontinuierlich gestiegen ist. Als Folge der Finanzkrise gab es 2009 einen Einbruch. Danach haben Stromerzeugerinnen und -erzeuger in Deutschland immer mehr Strom produziert, bis 2017 ein Spitzenwert erreicht wurde. Seitdem ist die Tendenz wieder rückläufig.

Es ist allerdings zu erwarten, dass der Stromverbrauch in Deutschland in Zukunft steigt – und damit auch die Stromproduktion. Denn bei der Energiewende steht die Elektrifizierung aller Sektoren im Fokus, um Erdöl und Erdgas durch Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu ersetzen: Im Verkehr kommen immer mehr E-Autos zum Einsatz, umweltfreundliche Wärmepumpen liefern grüne Wärme und auch die Industrie soll dekarbonisiert werden.

Außerdem wird die zunehmende Digitalisierung aller Bereiche unseren Bedarf an Strom erhöhen. Um diesen decken zu können, müssen die Erneuerbaren in den nächsten Jahren weiter stark ausgebaut werden. Davon profitiert auch die Umwelt, denn Strom aus erneuerbaren Energien ist CO2-neutral.