Hand eines Mannes, der ein Netzkabel in ein Elektroauto steckt, um ein umweltfreundliches Fahrzeug in grüner Landschaft aufzuladen

Treibhausgasminderungsquote: Klimaschutz und finanzielle Vorteile für E-Auto-Besitzer.

Die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) ist ein zentrales Instrument der deutschen Klimapolitik, das den Verkehrssektor nachhaltiger machen soll. Besonders Besitzerinnen und Besitzer von Elektroautos können profitieren, indem sie ihre eingesparten CO2-Emissionen verkaufen und eine jährliche THG-Prämie erhalten. Doch wie funktioniert das genau?

Was ist die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote)?

Die Treibhausgasminderungsquote ist eine gesetzliche Vorgabe, die Unternehmen verpflichtet, ihren CO₂-Ausstoß im Verkehrssektor zu reduzieren. Seit 2015 ist sie Teil des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) und schreibt Mineralölunternehmen vor, einen bestimmten Anteil ihrer Emissionen durch erneuerbare Energien oder Zertifikate auszugleichen.

Ziele und Funktionsweise der THG-Quote

Das Hauptziel der Treibhausgasminderungsquote ist die Förderung klimafreundlicher Technologien. Mineralölkonzerne sind verpflichtet, ihre Emissionen zu senken oder sie durch den Kauf von THG-Zertifikaten zu kompensieren. Hier kommen E-Auto-Besitzer ins Spiel: Da ihre Fahrzeuge lokal emissionsfrei fahren, können sie diese Emissionseinsparung als Zertifikate an Unternehmen verkaufen.

Historische Entwicklung und geplante Steigerung der THG-Quote bis 2030

Seit ihrer Einführung wurde die Treibhausgasminderungsquote schrittweise erhöht. Während sie 2015 noch bei rund drei Prozent lag, wurde sie 2024 auf etwa acht Prozent gesteigert. Bis 2030 soll sie auf 25 Prozent ansteigen. Diese kontinuierliche Erhöhung sorgt für eine wachsende Nachfrage nach THG-Zertifikaten und fördert den Ausbau erneuerbarer Energien.

Warum gibt es die THG-Quote?

Der Verkehrssektor zählt zu den größten CO₂-Emittenten in Deutschland. Um die Klimaziele zu erreichen, setzt die Bundesregierung verstärkt auf Maßnahmen wie die Treibhausgasminderungsquote. Mit der THG-Quote setzt die Bundesregierung die EU-Richtlinien zur Reduktion von Treibhausgasen um. Sie soll fossile Kraftstoffe schrittweise aus dem Markt drängen und klimafreundliche Alternativen fördern.

Rolle der Mineralölunternehmen und deren Verpflichtungen

Mineralölkonzerne müssen jährlich nachweisen, dass sie ihre Quote erfüllen – entweder durch Beimischung von Biokraftstoffen oder durch den Kauf von THG-Zertifikaten. Da erneuerbare Kraftstoffe derzeit noch teuer und nur in geringen Mengen verfügbar sind, greifen viele Unternehmen auf den Kauf von Zertifikaten zurück.

Bedeutung der THG-Quote für erneuerbare Energien im Verkehrssektor

Die Treibhausgasminderungsquote sorgt dafür, dass emissionsfreie Fahrzeuge wie Elektroautos finanziell attraktiver werden. Gleichzeitig unterstützt sie Investitionen in Ladeinfrastruktur und Technologien wie Wallbox und Photovoltaik.

Wie können Elektroautobesitzer von der THG-Quote profitieren?

Elektroautobesitzer können durch die Treibhausgasminderungsquote eine jährliche THG-Prämie erhalten. Der Prozess funktioniert in drei einfachen Schritten:

  1. Registrierung bei einem THG-Dienstleister: E-Auto-Besitzer melden ihr Fahrzeug bei einer Plattform an, die die Vermarktung der Zertifikate übernimmt.
  2. Prüfung durch das Umweltbundesamt: Die Behörde überprüft das Zertifikat und bestätigt die CO2-Einsparung.
  3. Auszahlung der THG-Prämie: Sobald das Zertifikat verkauft wurde, erhalten die E-Auto-Besitzer ihre Prämie – in der Vergangenheit bis zu 400 Euro pro Jahr.

Prozess der Antragstellung und mögliche Prämienhöhe

Die Antragstellung erfolgt online über spezialisierte Dienstleister. Diese übernehmen die gesamte Abwicklung und leiten die THG-Prämie nach erfolgreichem Verkauf des Zertifikats weiter. Die genaue Höhe variiert je nach Marktpreis für Emissionszertifikate.

Zusätzliche Vorteile durch die Nutzung einer eigenen Wallbox

E-Auto-Besitzer können ihre Treibhausgasminderungsquote weiter steigern, wenn sie eine private Wallbox betreiben und sich eine höhere THG-Prämie sichern. Das sind die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der THG-Prämie für eigene Wallboxen:

  • Die Wallbox muss bei der Bundesnetzagentur registriert sein.
  • Sie darf nicht nur privat genutzt werden, sondern muss öffentlich zugänglich sein.
  • Der Betreiber muss nachweisen, dass der geladene Strom aus erneuerbaren Energien stammt, zum Beispiel aus einer Photovoltaik-Anlage oder Ökostrom.

Prozess der Registrierung bei der Bundesnetzagentur

Wer seine Wallbox als öffentliche Ladesäule anmelden möchte, muss sich über das Marktstammdatenregister registrieren. Anschließend kann die THG-Prämie für die abgegebene Strommenge beantragt werden.

Mögliche Einnahmen durch die öffentliche Bereitstellung der eigenen Wallbox

Wer seine Wallbox für die Öffentlichkeit freigibt, kann nicht nur von der THG-Prämie profitieren, sondern auch durch die Abgabe von Strom zusätzliche Einnahmen generieren.

Steigende Bedeutung der Treibhausgasminderungsquote für die Energiewende

Die Treibhausgasminderungsquote wird in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Rolle spielen. Sie zwingt Mineralölunternehmen dazu, verstärkt in klimafreundliche Alternativen zu investieren und schafft gleichzeitig finanzielle Anreize für E-Auto-Besitzer. Besonders in Kombination mit einer Wallbox und Photovoltaik ergeben sich nachhaltige Vorteile: Durch die Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom sinken nicht nur die Ladekosten, sondern es lassen sich auch höhere THG-Prämien erzielen.

Mit der geplanten Erhöhung der Quote bis 2030 wird sich der Markt weiterentwickeln, sodass auch neue Technologien wie bidirektionales Laden und intelligente Ladesysteme stärker in den Fokus rücken. Dies zeigt, dass die THG-Quote nicht nur eine kurzfristige Maßnahme ist, sondern langfristig zur Energiewende beiträgt.

FAQ zur Treibhausgasminderungsquote

Wie hoch ist derzeit die THG-Quote?

Die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) in Deutschland beträgt derzeit 10,6 Prozent. Diese ergibt sich anhand einer festgelegten CO₂-Einsparung pro Elektrofahrzeug, die 2025 bei 746 kg CO₂ pro E-Auto liegt.

Wie hoch ist die THG-Prämie für 2025?

Die Höhe der THG-Prämie für 2025 variiert je nach Angebot und Nachfrage. Grundlage ist der Preis für eine Tonne CO2. Rein rechnerisch sind im Jahr 2025 bis zu 379 Euro THG-Prämie möglich.

Wie hoch ist die Treibhausgasminderungsquote nach 2030?

Aktuell ist geplant, die Treibhausgasminderungsquote bis 2030 schrittweise auf 25 Prozent zu erhöhen. Einige Experten fordern jedoch eine Anhebung auf mindestens 37 Prozent, um die CO₂-Reduktion im Verkehrssektor zu optimieren.