Hände die eine Heizung anfassen

Fehler beim Heizen vermeiden: Mit unseren Tipps und Tricks.

Wenn es kalt wird, Heizung aufdrehen – fertig! Ganz so einfach ist es leider nicht. Welche häufigen Heizfehler gibt es? Und wie lassen sie sich vermeiden? Wir verraten es Ihnen!

Welche häufigen Heizfehler gibt es im Winter?

Fehler beim Heizen im Winter können schnell entstehen. Damit einhergehen können dann beispielsweise Schimmelbildung, zu hohe Heizkosten oder Feuchtigkeitsschäden. Wir haben für Sie sechs häufige Fehler gesammelt und zeigen Ihnen, wie Sie sie verhindern:

1. Fehler beim Heizen: Zu hohe Temperaturen

Wer hat es nicht gern schön warm? Allerdings kann es seinen Preis haben, wenn Sie Ihre Heizkörper im Winter permanent auf Hochtouren laufen lassen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn natürlich steigen auf diese Weise Ihre Heizkosten in die Höhe. Zudem hat Schimmel es leichter, sich bei Ihnen einzuquartieren, denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Sie kondensiert dann an den Außenwänden und kann zu Schimmel führen. Auch Ihr Holz-Mobiliar könnte durch die niedrigere Luftfeuchtigkeit Schaden nehmen; ebenso wie Ihre Gesundheit: Zu warme, trockene Luft reizt die Atemwege und fördert trockene Haut sowie Schleimhäute.

  • Die Lösung: Drehen Sie die Temperatur herunter. Frieren sollen Sie aber natürlich nicht. Das Umweltbundesamt empfiehlt für Zimmer im Wohnbereich nicht mehr als 20 Grad. Andere Räume wie die Küche können auch mit 18 Grad auskommen – für das Schlafzimmer reichen auch 17 Grad. Völlig abkühlen sollte aber kein Zimmer. Vor allem gilt das für das Badezimmer: Hier kann die Gefahr von Schimmelbildung sehr schnell zunehmen. Für das Bad sollten Sie deshalb Richtwerte von 23 bis 24 Grad anpeilen. Stoßlüften nach dem Duschen und Baden nicht vergessen!
Grünes Icon mit einer Hand, die eine leuchtende Glühlampe hält

Wichtig zu wissen

Auch wenn für unterschiedlich genutzte Räume verschiedene Richtwerte gelten: Temperaturunterschiede von mehr als fünf Grad zwischen den Zimmern sollten Sie vermeiden – dies kann zur Schimmelbildung beitragen; beispielsweise, wenn warme, feuchte Luft aus einem Wohnraum in kühlere Räume gelangt. Tipp: Schließen Sie immer die Türen zwischen zwei unterschiedlich stark beheizten Räumen.

2. Fehler beim Heizen: Heizung komplett ausschalten

Eigentlich klingt es doch logisch: Wenn wir nicht zu Hause sind, müssen die Heizkörper nicht warm sein. Man könnte meinen, das spart Geld. Aber das ist nicht der Fall. Wenn die Räume längere Zeit komplett abgekühlt sind, kühlt auch die Gebäudehülle ab – also die Wände, Decken und Fenster. Diese Bauteile speichern Wärme, und wenn sie erst einmal abgekühlt sind, brauchen sie deutlich länger, um wieder warm zu werden. Das bedeutet, dass beim Wiedereinschalten der Heizung mehr Energie aufgewendet werden muss, um die Räume wieder auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Das ständige Ein- und Ausschalten der Heizung führt in der Regel dazu, dass mehr Energie verbraucht wird.

  • Die Lösung: Es ist in der Regel effizienter, die Heizung auf einem niedrigen Niveau laufen zu lassen, auch wenn man nicht zu Hause ist, anstatt sie komplett abzuschalten. So bleibt die Gebäudehülle warm, und es ist weniger Energie nötig, um die Räume wieder aufzuheizen.

3. Fehler beim Heizen: Türen offenstehen lassen

Heizkörper gelten im Allgemeinen nicht als beliebtes Wohnaccessoire, sondern eher als lästiges Muss, das möglichst versteckt werden sollte. Doch genau das ist falsch. Verschwinden die Heizkörper hinter dicken Vorhängen oder sogar Möbeln, kann die Wärme sich nicht gut im Raum verteilen – das Heizsystem muss dafür dann also noch mehr Energie aufwenden. Das macht sich auf der Stromrechnung bemerkbar.

  • Die Lösung: Wer überhaupt nicht mit dem Anblick seiner Heizkörper leben möchte, kann über das Auswechseln der Heizkörper nachdenken. Heutzutage gibt es Ausführungen, die sich recht ästhetisch in einen Raum einfügen – beispielsweise sogenannte Plattenheizkörper oder Flachheizkörper. Wenn die räumlichen Voraussetzungen gegeben sind, können Fußbodenheizungen oder auch Deckenheizungen eine sinnvolle Alternative sein.

4. Fehler beim Heizen: Zu selten oder gar nicht lüften

Laut Verbraucherzentrale gibt ein Vier-Personen-Haushalt pro Tag zwischen sechs und zwölf Liter Feuchtigkeit an die Luft ab. Wenn wir nicht lüften, kann das zu Schimmelbefall führen.

  • Die Lösung: Lüften Sie mehrmals am Tag Ihre Räume aus – am besten drei- bis viermal in regelmäßigen Abständen. Gemeint ist damit kein langes Offenhalten der Fenster, sondern ein kurzes Stoßlüften. Für das richtige Lüften im Winter reichen drei bis fünf Minuten aus. Im Frühjahr und Herbst können Sie die Fenster für 10 bis 20 Minuten öffnen. Wer tagsüber abwesend ist, sollte zumindest morgens und abends lüften.

5. Fehler beim Heizen: Heizkörper zum Wäschetrocknen nutzen

Vor allem in kleinen Wohnungen ohne Balkon oder Keller ist es verlockend und im ersten Moment auch naheliegend, die nasse Wäsche auf den Heizkörpern zu trocknen. Dabei gibt es allerdings zwei unangenehme Nebeneffekte: Sie vermindern dadurch die Heizleistung Ihrer Heizkörper – schlicht und einfach deshalb, weil die Wärme durch die nasse Wäsche nicht ausreichend in Ihre Räume gelangt. Und Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit und damit die Wahrscheinlichkeit von Schimmelbildung.

  • Die Lösung: Es könnte sinnvoll sein, sich für eine kleine Wohnung einen speziellen Wäschetrockner anzuschaffen – zum Beispiel einen Kondensationstrockner oder einen Wärmepumpentrockner. Sie sind platzsparend und trocknen Ihre Wäsche effizient.

6. Fehler beim Heizen: Die Vorlauftemperatur ist zu hoch eingestellt

Die Vorlauftemperatur in einem Heizsystem ist die Temperatur des Wassers, das vom Heizkessel oder von der Heizungsanlage durch die Heizkörper oder die Fußbodenheizung gepumpt wird, um einen Raum zu heizen. Wenn ein Heizsystem effizient laufen soll, muss die Vorlauftemperatur optimal eingestellt sein. Das heißt, sie sollte weder zu hoch noch zu niedrig sein. Hohe Temperaturen führen zu steigenden Wärmeverlusten über die Leitungen, da mehr Hitze auf dem Weg zu den Heizkörpern verloren geht. Bei einer zu niedrigen Vorlauftemperatur werden die Heizkörper hingegen nicht ausreichend warm. Das Heizwasser muss dann mehr zirkulieren, was den Verschleiß der Anlage begünstigt – zudem steigen die Stromkosten für die Heizungspumpe.

  • Die Lösung: Lassen Sie sich die richtige Vorlauftemperatur für Ihr Heizsystem von einem Heizungsinstallateur beziehungsweise einer Heizungsinstallateurin einstellen. Fachleute können die individuellen Gegebenheiten Ihres Hauses berücksichtigen und einen hydraulischen Abgleich durchführen. Sie können die Vorlauftemperatur theoretisch auch selbst anpassen, allerdings besteht ohne tieferes Fachwissen die Gefahr von Fehlfunktionen oder einem ineffizienten Betrieb.

Mit diesen Tricks kann man seine Wohnung günstig heizen

Heizkosten können schnell in die Höhe schießen. Doch schon mit kleinen Tricks können Sie effektiv dagegen arbeiten. Hier ein Kurz-Überblick für richtiges Heizen:

  • Heizkörper entlüften: So wärmen sie sich schnell und gleichmäßiger auf.
  • Türen schließen: So bleibt die Wärme besser im Raum.
  • Richtig lüften: Stoßlüften statt Fenster dauerhaft gekippt halten.
  • Heizung warten und hydraulischen Abgleich durchführen lassen: Sorgt für einen effizienten Betrieb.
  • Dämmung überprüfen: Gute Dämmung verhindert Wärmeverluste.
  • Veraltete Heizkörper austauschen: Moderne und sparsame Modelle arbeiten effizienter.
  • Backofenwärme nutzen: Lassen Sie die Backofentür nach dem Ausschalten des Ofens offenstehen und nutzen Sie die restliche Wärme für den Raum.
  • Rollläden und Vorhänge abends schließen: So kann die Wärme schlechter entweichen.