Wärmepumpe steht neben dem Eingang eines Einfamilienhauses.

Wärmepumpe-Außengerät richtig aufstellen.

Darauf gilt es zu achten: Standort, Abstand und Montagevorbereitung

Neben Lärmschutzvorschriften gibt es weitere Faktoren, die beim Aufstellen eines Wärmepumpe-Außengeräts eine wichtige Rolle spielen. Wir zeigen, was man beachten sollte.

So funktioniert ein Wärmepumpe-Außengerät

In Wohngebäuden sind Luft-Wasser-Wärmepumpen am weitesten verbreitet. Das Außengerät solch einer Wärmepumpe nimmt die Wärmeenergie aus der Außenluft auf und überträgt es mithilfe eines Verdampfers und Kompressors in das Kältemittel im Inneren des Heizsystems. Über die Heizkörper oder die Fußbodenheizung kommt die Wärme dann in die Wohnräume.

Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen unterscheidet man zusätzlich zwischen Monoblock- und Split-Anlagen: Bei einer Monoblock-Wärmepumpe befinden sich alle Bestandteile der Anlage in einem Gerät, das sowohl außen als auch innen installiert werden kann. Split-Anlagen hingegen teilen ihren Kältekreislauf auf zwei Module auf: eines davon wird außen platziert, das andere im Innenbereich. Die Luftzufuhr und das Verdampfen erfolgen bei Split-Anlagen im Außenmodul, die Abgabe der Wärme an das Heizsystem im Innenmodul. Wichtig zu wissen: Mono- und Split-Anlagen unterscheidet sich zwar in ihrer Bauweise, das grundsätzliche Prinzip, mit dem sie Wärme generieren, ist aber identisch.

Der optimale Standort für ein Wärmepumpe-Außengerät

Um für optimale Voraussetzungen und damit für einen effizienten Betrieb zu sorgen, sollte der Standort bestmöglich gewählt werden. Das Wärmepumpe-Außengerät, ganz gleich, ob in Mono- oder Split-Bauweise, sollte genügend Luftzirkulation erhalten und nicht blockiert werden. Darüber hinaus muss es vor möglichen Schäden durch herabfallende Äste oder Ähnlichem geschützt aufgestellt werden.

Lautstärke des Wärmepumpe-Außengeräts beachten

Wärmepumpe-Außengeräte können je nach Modell und Hersteller unterschiedliche Geräuschemissionen haben. Es ist daher wichtig, den Standort so zu wählen, dass das Geräusch nicht stört. Grundsätzlich sind moderne Wärmepumpen bereits aus drei Metern Entfernung mit rund 35 Dezibel kaum noch hörbar. Noch leiser wird es, wenn man das Wärmepumpe-Außengerät durch eine Schallschutzwand oder eine ähnliche Struktur gedämpft wird. Mit dem Schallrechner des Bundesverbands Wärmpumpe e.V. lässt sich bereits im Vorfeld ermitteln, welche Lautstärke die Wärmepumpe am gewählten Standort erzeugt.

Leicht erreichbaren Standort wählen

Vor allem Split-Anlagen müssen in regelmäßigen Abständen gewartet werden, da sie durch die Aufteilung auf zwei Module fehleranfälliger sind. Darum sollte ihr Standort leicht zugänglich sein. Dasselbe gilt auch für außen aufgestellte Monoblock-Wärmepumpen, wenn auch die Wartung hier seltener erfolgen muss.

Optimale Ausrichtung für effizientes Heizen

Die Ausrichtung des Wärmepumpe-Außengeräts ist im Hinblick auf effizientes Heizen besonders wichtig. Ideal ist die Ausrichtung nach Süden oder Südwesten, damit das Außengerät möglichst viel Sonnenlicht und somit Wärme abbekommt. Dadurch vereisen Wärmepumpe-Außengeräte im Winter seltener, was Energie spart.

Wärmepumpe-Außengerät aufstellen: Welche Abstände sind einzuhalten?

Abstände spielen ebenfalls eine wichtige Rolle – nicht nur zum Nachbargrundstück, sondern auch zu Pflanzen und Gehwegen sowie zur Hauswand. Damit ausreichend Luft um das Außengerät der Wärmepumpe zirkulieren kann, sollte es mindestens einen Meter von der Hauswand entfernt aufgestellt werden. Die Hersteller machen hier je nach Gerätetyp in den Montageanleitungen auch konkrete Vorgaben.

Zu Pflanzen und anderen Hindernissen, die die Luftzirkulation beeinflussen, sollte man etwa zwei Meter Abstand einplanen. Wer das Außengerät der Wärmepumpe hinter Pflanzen verstecken möchte, sollte das Grün nicht nur weit genug entfernt pflanzen, sondern darüber hinaus robuste Pflanzen auswählen, die trotz der kalten Abluft aus dem Wärmepumpe-Außengerät gedeihen. Dazu gehören beispielsweise Strauchrosen.

Wie viel Abstand das Wärmepumpe-Außengerät zur Grundstücksgrenze haben muss, ist gesetzlich in den Bauordnungen der jeweiligen Bundesländer vorgeschrieben. Die Vorgaben unterscheiden sich hier tatsächlich je nach Bundesland, teilweise werden auch keine Abstandsflächen gefordert (wie zum Beispiel in Berlin und Brandenburg). Auch auf einen ausreichenden Abstand zum Boden ist zu achten. Der ist notwendig, um sicherzustellen, dass ausreichend Wärmeenergie aus der Luft aufgenommen werden kann.

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Standort für Wärmepumpe-Außengerät vorbereiten

Sobald der optimale Standort gefunden ist, können die Vorbereitungen starten. Das Gewicht eines Wärmepumpe-Außengeräts von Split-Modellen liegt zwischen 50 und 100 Kilogramm, das von Monoblock-Anlagen bei rund 100 bis 300 Kilogramm. Beide Bauarten sollten auf einem soliden, waagerecht ausgerichteten Fundament stehen. Split-Außengeräte können aufgrund ihres geringeren Gewichts auf einfachen Gehwegplatten platziert werden, Mono-Anlagen hingegen sollten ein Fundament von mindestens zehn Zentimeter dickem Beton aufweisen.

Bei Monoblock-Wärmepumpen wird die Verbindung ins Haus über zwei Rohrleitungen realisiert. In einem Rohr läuft das erwärmte Wasser hinein und im anderen Rohr kommt das erkaltete Wasser zurück zum Außengerät. Entsprechend sind zwei Löcher in die Hauswand zu bohren, bevor das Wärmepumpe-Außengerät aufgestellt wird. Bei Split-Wärmepumpen wird die Verbindung nach Innen über sogenannte Kältemittelleitungen gewährleistet, die ein spezialisierter Techniker oder eine spezialisierte Technikerin verlegen muss.

Als letzte vorbereitende Maßnahme wird bei beiden Bauarten ein Ablauf für das im Betrieb entstehende Kondenswasser eingerichtet. Dieser sollte etwa 90 Zentimeter tief in das Erdreich verlaufen und entweder in wasserdurchlässigem Boden oder der Kanalisation enden. Nun kann das Wärmepumpe-Außengerät aufgestellt und ordnungsgemäß angeschlossen werden.

Vorteile von Wärmepumpen-Außengeräten

Während Split-Anlagen immer ein Außenmodul benötigen, stellt sich bei Monoblock-Wärmepumpen die Frage, ob die Installation im Innen- oder Außenbereich sinnvoller ist. Diese Entscheidung hängt in der Regel von den baulichen Voraussetzungen des Hauses oder der Wohnung ab: Findet sich im Innenbereich nicht genügend oder kein geeigneter Platz für die Anlage, kann mit einem Monoblock-Außengerät Platz gespart werden. Auch der nachträgliche Wechsel hin zur Wärmepumpe fällt mit einem Außengerät leichter, da die Montage in der Regel einfacher ist. Für viele Nutzerinnen und Nutzer von Wärmepumpen spielt auch die Lärmbelästigung eine entscheidende Rolle: Bei einem Außengerät entsteht nämlich im Wohnraum selbst kein Lärm.

Fragen und Antworten zum Wärmepumpen-Außengerät

Wie weit muss meine Wärmepumpe vom Nachbargrundstück entfernt sein?

Wie weit Ihre Wärmepumpe vom Nachbargrundstück entfernt sein muss, ist in den Bauordnungen der jeweiligen Bundesländer vorgeschrieben. Die Vorgaben unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Darüber hinaus müssen Sie sicherstellen, dass die Lautstärke in reinen Wohngebieten tagsüber 50 und nachts 35 Dezibel nicht übersteigt, was bei heutigen modernen Geräten kein Problem mehr darstellt. Zum Vergleich: Ein moderner Staubsauger kommt auf etwa 60 bis 70 Dezibel – Wärmepumpen sind also vor allem in der Nacht deutlich leiser.

Wie weit kann meine Wärmepumpe vom Haus entfernt sein?

Wie weit Ihre Wärmepumpe vom Haus entfernt sein kann, hängt von der jeweiligen Anlage ab. Während Wärmepumpen in Split-Bauweise auch bis zu 30 Meter vom Haus entfernt problemlos funktionieren, sollten die Leitungen von Monoblock-Wärmepumpen – und damit auch der Abstand zum Haus – so gering wie möglich sein, um Wärmeverluste in den Leitungen zu minimieren.