
Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung: Sinnvoll oder nicht?
Wärmpumpen sind in Kombination mit einer Fußbodenheizung ein echtes Dreamteam. Aber auch ohne Fußbodenheizung kann der Einbau einer Wärmepumpe sinnvoll sein. Was dabei zu beachten ist, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Wärmepumpe, aber keine Fußbodenheizung? So arbeitet sie dennoch effizient
- Tipps für eine effiziente Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung
- Wärmepumpe im Altbau, aber ohne Fußbodenheizung? Achten Sie auf die Heizkörper!
- Häufig gestellte Fragen rund um Wärmepumpen ohne Fußbodenheizung
Das Wichtigste in Kürze
- Fußbodenheizungen gelten als besonders vorteilhaft für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe.
- Wer jedoch keine Fußbodenheizung hat, kann trotzdem mit verschiedenen Tipps die Effizienz der Wärmepumpe steigern.
- Dazu zählen unter anderem eine gute Dämmung des Hauses, eine geringe Vorlauftemperatur und die Umrüstung auf moderne Heizkörper.
Wärmepumpe, aber keine Fußbodenheizung? So arbeitet sie dennoch effizient
Nicht jeder hat das Privileg, im Winter barfuß auf warmem Boden zu gehen. Fußbodenheizungen sind längst noch nicht überall Standard – in vielen älteren Einfamilienhäusern oder Altbauten finden sich nach wie vor klassische Heizkörper. Dabei gelten Fußbodenheizungen als besonders vorteilhaft für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe. Denn Fußbodenheizungen können aufgrund ihrer großen Fläche mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten und die Wärme gleichmäßig im Raum verteilen – anders als Heizkörper. Diese Eigenschaften sorgen für höhere Effizienz und niedrigere Heizkosten, wenn eine Wärmepumpe eingesetzt wird. Doch auch wenn Sie keine Fußbodenheizung haben, können Sie von den Vorteilen einer Wärmepumpe profitieren.
Tipps für eine effiziente Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung
Sie wohnen im Altbau oder haben ein Haus aus den 80er-Jahren? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass bei Ihnen keine Fußbodenheizung eingebaut ist. Der Einbau einer Wärmepumpe kann dennoch sinnvoll sein – wenn Sie einige Dinge beachten, die wir Ihnen hier vorstellen.
Tipp 1: Energieeffizienz des Gebäudes kennen – und verbessern!
Wärmepumpen arbeiten mit relativ niedrigen Vorlauftemperaturen, um Wärme aus der Umgebung zu entziehen und sie ins Gebäude zu transportieren. Nur dann sind sie in der Regel effizient. Entweicht beispielsweise in einem schlecht gedämmten Haus zu viel Wärme, steigt der Wärmebedarf. Das bedeutet, dass mehr Wärme erzeugt werden muss, um den gewünschten Raumkomfort zu erreichen. Wenn der Wärmebedarf steigt, muss die Wärmepumpe härter arbeiten und mehr Energie aufwenden, um diese zusätzliche Wärme bereitzustellen. Dadurch sinkt die Effizienz der Wärmepumpe, da sie mehr elektrische Energie verbrauchen muss, um den höheren Bedarf zu decken. Erster Tipp wäre also, vor der Anschaffung einer Wärmepumpe die Dämmung des Hauses zu überprüfen und gegebenenfalls nachzubessern. Auch undichte Fenster sollten ausgetauscht werden.
Tipp 2: Vorlauftemperatur senken
Wenn Sie unseren ersten Tipp beachtet und die Dämmung Ihres Hauses verbessert haben, können Sie auch hinter unserem zweiten Tipp einen Haken setzen. Denn je besser ein Haus gedämmt ist, desto weniger Wärme entweicht. Der Wärmebedarf in Ihrem Gebäude sinkt also. Die Folge daraus: Ihre Wärmepumpe benötigt eine geringere Vorlauftemperatur, um Ihre Räume zu erwärmen – dadurch sinken Ihre Stromkosten für die Wärmepumpe.
Tipp 3: Hydraulischen Abgleich durchführen
Ein hydraulischer Abgleich ist eine gute Möglichkeit, eine Wärmepumpe auch ohne Fußbodenheizung möglichst effizient arbeiten zu lassen. Beim hydraulischen Abgleich wird das Heizsystem so optimiert, dass jeder Heizkörper mit der richtigen Menge an Heizwasser versorgt wird. Dadurch wird das Heizwasser bedarfsgerecht verteilt, was dafür sorgt, dass die Wärmepumpe effizienter arbeiten kann und keine unnötige Energie verschwendet wird.
Tipp 4: Heizkörper-Check durchführen
Manchmal hakt es an einzelnen Heizkörpern: Vor allem ältere Modelle können Mängel aufweisen – sie werden möglicherweise nicht mehr richtig warm, verlieren Wasser oder verbrauchen unnötig viel Energie. All diese Probleme beeinträchtigen die Effizienz des Heizsystems. Deshalb kann es sinnvoll sein, im Zuge der Umrüstung auf eine Wärmepumpe ältere Heizkörper zu überprüfen und gegebenenfalls austauschen zu lassen. In diesem Fall kann eine Energieberatung helfen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Effizienz Ihres Heizsystems zu steigern.
Tipp 5: Temperaturspreizung verringern
Hinter dem Begriff Temperaturspreizung verbirgt sich ein einfaches Prinzip: Es handelt sich um den Temperaturunterschied zwischen der Vorlauf- und der Rücklauftemperatur. Die Vorlauftemperatur bezeichnet die Temperatur des Wassers, das von der Wärmepumpe in Richtung Heizkörper fließt, während die Rücklauftemperatur die Temperatur des Wassers ist, das zur Wärmepumpe zurückkehrt. Wer eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung betreibt, sollte den Temperaturunterschied – also die Temperaturspreizung – möglichst gering halten. Denn je kleiner der Unterschied zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur ist, desto effizienter kann die Wärmepumpe arbeiten. Praktisch bedeutet das, dass die Vorlauftemperatur möglichst niedrig gehalten werden sollte.
Wärmepumpe im Altbau, aber ohne Fußbodenheizung? Achten Sie auf die Heizkörper!
Sie haben bereits weiter oben erfahren, dass veraltete Heizkörper die Effizienz Ihrer Wärmepumpe erheblich beeinträchtigen können. Dies zu erkennen, ist der erste Schritt. Der zweite ist, die betroffenen Heizkörper auszutauschen – aber durch welche?
- Plattenheizkörper sind beispielsweise eine gute Wahl. Diese Heizkörperart ist keine neue Erfindung, sondern längst in vielen Häusern und Wohnungen zu finden. Erkennen kann man sie daran, dass ihre Oberfläche gewellt ist – die Heizplatten, durch die das Wasser fließt, sind zu einem einzigen Heizkörper zusammengefasst. Dadurch bieten sie eine größere Fläche, über die sie Wärme abgeben können. Moderne Plattenheizkörper können auch mit niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben werden – was beim Betrieb einer Wärmepumpe essenziell ist.
- Eine weitere gute Wahl beim Betrieb einer Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung sind Niedertemperaturheizkörper. Sie sind speziell für niedrige Vorlauftemperaturen entwickelt und darauf ausgelegt, Wärme effizient zu übertragen. Erkennen kann man Niedertemperaturheizkörper häufig an ihrer etwas moderneren Optik: Viele sind flacher, haben keine Riffelungen und sind weniger tief als herkömmliche Heizkörper.
Häufig gestellte Fragen rund um Wärmepumpen ohne Fußbodenheizung
Kann man eine Wärmepumpe auch ohne Fußbodenheizung einbauen?
Ja, das ist grundsätzlich möglich. Welches Heizkörper-System verwendet wird, ist für den Einbau einer Wärmepumpe zunächst nicht entscheidend. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Wärmepumpen nur dann effizient arbeiten können, wenn die Vorlauftemperatur möglichst niedrig bleibt. Bei Fußbodenheizungen ist das in der Regel gegeben. Bei konventionellen Heizkörpern ist es ratsam, eine individuelle Prüfung vorzunehmen, um festzustellen, ob die Wärmeübertragung ausreichend ist. Zudem sollte geprüft werden, ob das Gebäude gut gedämmt ist, um Wärmeverluste zu minimieren.
Kann man eine Wärmepumpe mit normalen Heizkörpern betreiben?
Als „normal“ werden häufig die typischen Stahl-Guss-Radiatoren bezeichnet – die älteste Heizkörperart, die sich auch heute noch in vielen Gebäuden findet. Die schweren, oft recht wuchtigen Heizkörper bestehen meist aus vertikal angeordneten Rippen oder Lamellen, die zwar viel Oberfläche für die Abgabe der Wärme bieten – aber auch genauso viel Platz für Staub. Diese Art von Heizkörpern wird heutzutage meist in Verbindung mit Brennwertheizungen verwendet. Bei gut gedämmten Gebäuden kommen sie aber unter Umständen auch für den Betrieb mit einer Wärmepumpe in Frage. Hier kommt es aber auf die Voraussetzungen an – etwa auf die Dimensionierung der alten Heizkörper (je größer, desto besser!) und darauf, ob eine ausreichende Durchflussmenge des Heizwassers gewährleistet ist. Lassen Sie sich hier unbedingt vor der Anschaffung einer Wärmepumpe von Fachexpertinnen und -experten beraten, inwieweit sich Ihre Heizkörper eignen.
Braucht man bei einer Wärmepumpe eine Fußbodenheizung?
Sagen wir es so: Die Kombination aus Wärmepumpe plus Fußbodenheizung bildet auf jeden Fall ein unschlagbares, sehr effizientes Team. Aber: Um eine Wärmepumpe zu betreiben, ist die Fußbodenheizung keine zwingende Voraussetzung. Wärmepumpen können auch in Kombination mit klassischen Heizkörpern effizient arbeiten.