Windräder im Wasser

Wie viele CO₂-Emissionen verursachen erneuerbare Energien?

Regenerative Energien sind die umweltfreundliche Alternative zu fossilen Energieträgern wie Erdöl oder Kohle. Doch wie viele CO2-Emissionen verursachen Sonne, Wind, Wasser und Co. eigentlich? Sind sie wirklich klimafreundlich?

Erneuerbare Energien als Teil des Klimaschutzes

Um dem Klimawandel zu verlangsamen, die Erderwärmung zu begrenzen und die Klimaauswirkungen gering zu halten, müssen wir die CO2-Emissionen stark reduzieren. Beim Verbrennen von Erdöl, Kohle und anderen fossilen Energieträgern entsteht viel Kohlendioxid. Die Nutzung von Energie für Strom und Wärme verursacht am meisten CO2 in Deutschland: Laut Daten des Umweltbundesamtes war sie 2022 für etwa 85 Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.

Werden erneuerbare Energien – Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme, Biomasse – für die Erzeugung von Strom und Wärme genutzt, entstehen viel weniger CO2-Emissionen als bei konventionellen Energieträgern. Deshalb stehen die regenerativen Energiequellen im Zentrum der Klimaschutzziele der Bundesregierung.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023 treibt die Transformation zu einer Stromversorgung voran, die komplett auf erneuerbaren Energien beruht und damit treibhausgasneutral und nachhaltig ist. So macht sich Deutschland auch schneller unabhängig von fossilen Energieträgern.

Ein Zwischenziel: Bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch mindestens 80 Prozent betragen. 2024 kamen regenerative Energiequellen immerhin mit fast 55 Prozent am Bruttostromverbrauch zum Einsatz. Zum Vergleich: Im Vorjahr 2023 betrug der Anteil der Erneuerbaren gut 52 Prozent, 2022 waren es noch 46 Prozent. Die Energiewende schreitet im Stromsektor also stetig voran.

Wie viele CO₂-Emissionen entstehen bei erneuerbaren Energien?

Ganz ohne Treibhausgase geht es nicht, auch dann nicht wenn Sonne, Wind und Co. zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. Doch gegenüber konventionellen Energien entstehen bei der Nutzung erneuerbarer Energien für die Stromerzeugung sehr viel weniger CO2-Emissionen. Deshalb gelten regenerative Energieträger als äußerst klimafreundlich. Aktuelle Zahlen des Umweltbundesamts zeigen die verschiedenen Emissionsfaktoren der für Ökostrom genutzten Energieträger (alle Treibhausgase inklusive Vorkette in Gramm je Kilowattstunde). Ökostrom aus Wasserkraft hat mit Abstand die beste CO2-Bilanz:

  • 2,7 g CO2-Äquivalent pro kWh für Ökostrom aus Wasserkraft (Laufwasser)
  • 9,6 g CO2-Äquivalent pro kWh für Ökostrom aus Offshore-Windenergie (auf See)
  • 17,6 g CO2-Äquivalent pro kWh für Ökostrom aus Onshore-Windenergie (an Land)
  • 56,5 g CO2-Äquivalent pro kWh für Ökostrom aus Photovoltaik
  • 149,4 g CO2-Äquivalent pro kWh für Ökostrom aus Tiefengeothermie
  • 172,0 g CO2-Äquivalent pro kWh für Ökostrom aus Biomethan (aus Energiepflanzen)

Zum Vergleich ein paar Zahlen zu den fossilen Energien: Öl hat einen Emissionsfaktor von 266,5 g CO2-Äquivalent pro kWh für Strom und Braunkohle sogar 395,7 g.

Grünes Icon mit einer Hand, die eine leuchtende Glühlampe hält

So viele CO₂-Emissionen werden durch erneuerbare Energien vermieden

Das Umweltbundesamt veröffentlicht jährlich eine Emissionsbilanz. Sie zeigt, wie viel CO2 das Nutzen von erneuerbaren Energien in Deutschland einspart. 2024 wurden 256 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vermieden. Die weitaus meisten Treibhausgase, nämlich fast 80 Prozent davon, wurden bei der Stromerzeugung eingespart, danach folgen die Sektoren Wärme und Verkehr. Deutschland schafft es, jedes Jahr mehr Treibhausgase durch den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern zu vermeiden.

Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien

Quelle: Umweltbundesamt (UBA)

Was genau verursacht CO₂-Emissionen bei der Nutzung von erneuerbaren Energien?

Die Energiegewinnung durch erneuerbare Energien selbst verursacht kein Kohlendioxid und andere Treibhausgase. Jedoch entstehen entlang der Energiebereitstellungskette CO2-Emissionen. In den Anlagen für erneuerbare Energien können direkte Emissionen entstehen, wenn zum Beispiel Strom für den Betrieb gebraucht wird. Dazu kommen indirekte Emissionen bei der Gewinnung, der Aufbereitung und dem Transport der Energieträger. Außerdem braucht es Rohstoffe und Materialien für die Anlagen, die dann in Fabriken mithilfe von Maschinen und Werkzeugen produziert und schließlich zum Einsatzort transportiert werden.

So entstehen CO₂-Emissionen bei Photovoltaik

Am Beispiel Photovoltaikanlagen für Solarstrom verdeutlicht: Eine Photovoltaikanlage beinhaltet mehrere Komponenten wie Solarmodule, Elektronik, Unterkonstruktionen, Stromspeicher usw. Ein Solarmodul wiederum besteht aus Halbleitern, Glasscheibe, Kunststoffbett, Rückseitenbeschichtung und Aluminiumrahmen. All diese Materialien und Teile müssen hergestellt und verbaut werden. Werden die Komponenten nicht in Europa, sondern in China oder den USA produziert, verursacht der Transport wesentlich mehr Treibhausgas-Emissionen. Die Photovoltaikanlagen werden dann zu den Kunden transportiert und auf den Hausdächern montiert. Sie müssen in regelmäßigen Abständen gewartet und am Ende ihrer Lebensdauer entsorgt oder recycelt werden. All das verursacht CO2-Emissionen, die sich zwar minimieren, aber nicht komplett vermeiden lassen.

Wie kann Strom aus erneuerbaren Energien dann klimafreundlich sein?

Um trotzdem komplett klimafreundlichen Ökostrom anbieten zu können, gibt es die Klimakompensation. Dabei werden entstandene CO2-Emissionen ausgeglichen, indem an anderer Stelle der Ausstoß an Treibhausgasen verringert wird. Das wird möglich durch den Kauf von sogenannten Emissionsminderungsgutschriften oder Emissionszertifikaten. Diese finanzieren verschiedene Klimaschutzprojekte, etwa solche, die erneuerbare Energien fördern, oft in Entwicklungs- oder Schwellenländern. Auch der GASAG | Ökostrom aus europäischen Anlagen ist so zu 100 Prozent klimafreundlich, denn wir kompensieren die indirekten CO2-Emissionen vollständig. Das garantiert das Qualitätslabel RenewablePLUS, mit dem unser Ökostrom zertifiziert ist. Der TÜV Rheinland überprüft die Einhaltung der strengen Qualitätskriterien jedes Jahr.

CO₂-Emissionen vermeiden mit Ökostrom

Jede und jeder Einzelne kann selbst dazu beitragen, dass Deutschland die Energiewende schafft und klimafreundlich wird, und zwar durch den Wechsel zu erneuerbaren Energien fürs eigene Zuhause. Zum Beispiel durch eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher auf dem Dach, die Strom für den Eigenverbrauch produziert. Noch einfacher und schneller, nämlich mit wenigen Klicks, gelingt der grüne Umstieg mit unseren Ökostromtarifen. Was sich außerdem immer lohnt, um den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern: Energie sparen – das geht mit unseren 30 Energiespartipps für den Haushalt ganz einfach. So können alle etwas für den Klimaschutz tun und umweltfreundlicher leben.

Auf welchem Gebäudetyp soll Ihre Solaranlage installiert werden?

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