Installateure von Solarmodulen auf einem Dach

Welche Dachneigung für Photovoltaik wirklich zählt.

Der Ertrag einer Solaranlage hängt stark von der Dachneigung ab. Welche Winkel besonders gut sind – und wie sich die ideale Neigung berechnen lässt. Wir erklären alles zur optimalen Dachneigung für Photovoltaik.

Wie die Dachneigung den PV-Ertrag beeinflusst

Die Neigung eines Dachs bestimmt, wie das Sonnenlicht auf die Solarmodule trifft. Je direkter die Einstrahlung, desto mehr Strom erzeugt eine Anlage. Die Dachneigung für Solaranlagen wirkt sich daher unmittelbar auf die Photovoltaik-Leistung pro m² sowie den PV-Wirkungsgrad aus.

Im Zusammenspiel mit der Photovoltaik-Ausrichtung nach Himmelsrichtungen entsteht so eine entscheidende Stellschraube für die Planung. Besonders bei bestehenden Gebäuden, bei denen die Dachform nicht verändert werden kann, lohnt sich ein Blick auf die vorhandene Neigung – sie beeinflusst die Amortisation der PV-Anlage und den möglichen Eigenverbrauch.

Typische Dachformen im Überblick

Unterschiedliche Dachformen bringen unterschiedliche Neigungswinkel mit sich, die nicht immer optimal für PV-Anlagen sind. Wir geben einen Überblick:

  • Flachdach: meist unter 5 Grad Neigung, Module benötigen Gestelle zur Aufständerung
  • Pultdach: einseitig geneigt, Ausrichtung nach Süden oft möglich
  • Satteldach: zwei geneigte Flächen, Winkel oft zwischen 30 und 45 Grad
  • Walmdach: vier geneigte Flächen, erschwert Süd-Ausrichtung, aber nutzbar
  • Zeltdach: ähnelt Walmdach, oft bei quadratischem Grundriss, gleichmäßige Verteilung
  • Mansarddach: obere Fläche flach, untere steil – Photovoltaik nur begrenzt installierbar

Erst wenn klar ist, welche Neigung vorliegt, lässt sich im nächsten Schritt beurteilen, ob sich das Dach gut für Photovoltaik eignet oder ob technische Anpassungen nötig sind.

Die optimale Dachneigung für Photovoltaik: Werte im Überblick

Photovoltaikanlagen liefern den höchsten Jahresertrag, wenn das Sonnenlicht in einem möglichst senkrechten Winkel auf die Module trifft. Für Deutschland liegt die optimale Dachneigung für Photovoltaik in der Regel bei 30 bis 35 Grad. Diese Werte orientieren sich am durchschnittlichen Sonnenstand in Mitteleuropa und gleichen Sommer- sowie Wintererträge gut aus. Je nach Nutzungsschwerpunkt kann der ideale Winkel leicht variieren:

  • Bei hohem Eigenverbrauch am Mittag lohnt sich eine leicht flachere Neigung.
  • Für hohe Einspeisevergütung im Tagesverlauf kann eine steilere Ausrichtung sinnvoll sein.
  • Jedoch: Bei einer Photovoltaik-Dachneigung von 22 oder 25 Grad entstehen kaum Ertragseinbußen.
  • Selbst bei einer Photovoltaik-Dachneigung von 10 Grad liefern Anlagen noch rund 90 Prozent des Maximalertrags.
  • Eine Photovoltaik-Dachneigung von 15 Grad ist auf flachen Dächern üblich – aber mit Gestellen leicht korrigierbar.

Besonders bei Pult- oder Satteldächern lässt sich die Neigung oft direkt nutzen. Bei Flachdächern oder sehr steilen Dächern braucht es technische Lösungen oder Ertragskompromisse.

Dachneigung

Ertrag (im Vergleich zum Optimum)

Bemerkung

Ertrag von PV-Anlagen je nach Dachneigung

0 bis 5 Grad

ca. 85 bis 90 Prozent

Flachdach, Aufständerung empfohlen

10 bis 15 Grad

ca. 90 bis 95 Prozent

flaches Dach, gute Kombination mit Ost-/West-Ausrichtung

20 bis 30 Grad

ca. 95 bis 100 Prozent

nahezu ideal für ganzjährige Nutzung

35 bis 45 Grad

ca. 90 bis 95 Prozent

gut für Winterertrag, kann im Sommer leicht schwächeln

> 45 Grad

unter 90 Prozent

meist nur bei speziellen Dächern sinnvoll

Was bei Abweichungen zu beachten ist

Nicht jedes Dach bietet ideale Bedingungen. Doch selbst wenn die Neigung von den Optimalwerten abweicht, bleibt Photovoltaik wirtschaftlich sinnvoll. Eine Photovoltaik-Dachneigung von 10 Grad zum Beispiel führt nur zu geringen Ertragseinbußen – vor allem, wenn die Module nach Süden zeigen. Auch bei flachen Dächern unter 5 Grad lässt sich der Winkel durch spezielle Unterkonstruktionen anpassen.

Diese Aufständerungen sind besonders auf dem Photovoltaik-Flachdach üblich. Je nach Montagesystem lassen sich so Mindestneigungen für PV-Module von 10 bis 15 Grad erreichen. Das reduziert Verschmutzungen durch Regenwasser und erhöht den Jahresertrag.

Steilere Dächer, etwa mit einer Photovoltaik-Dachneigung von 45 Grad oder mehr, können dagegen zu höheren Verlusten im Sommer führen. Dafür profitieren sie im Winter, wenn die Sonne tief steht. Ob sich das rechnet, hängt wiederum stark vom individuellen Verbrauchsprofil ab – etwa bei Anlagen mit hohem Eigenverbrauch am Morgen oder Nachmittag.

Bei Ost-West-Ausrichtung spielt die Neigung eine etwas kleinere Rolle, da die Erträge über den Tag verteilt anfallen. Gerade in solchen Fällen ist es sinnvoll, die Gesamtsituation zu bewerten – gegebenenfalls unterstützt durch eine Simulation oder den individuellen Sanierungsfahrplan.

So lässt sich die individuelle Dachneigung ermitteln

Wer wissen möchte, ob das eigene Dach für Photovoltaik geeignet ist, sollte zunächst den Neigungswinkel ermitteln. Bei Neubauten lässt sich dieser meist aus den Bauunterlagen ablesen. Bei Bestandsgebäuden helfen Dachpläne, digitale Tools oder einfache Messmethoden. Eine grobe Ermittlung ist über eine Messung mit dem Smartphone oder einem Neigungsmesser möglich. Wer es genau wissen möchte, kann den Winkel auch rechnerisch bestimmen. Die Formel lautet:

Dachneigung (in Grad) = Arkustangens (Dachhöhe / Dachbreite)

Zudem bieten viele Solarrechner Online-Funktionen zur Solar-Dachneigungs-Berechnung. Dort genügt oft die Eingabe von Adresse, Dachform und Ausrichtung. Noch genauer wird es, wenn Solar-Berater die Dachneigung im Rahmen einer Vor-Ort-Begehung vermessen.

Eine fundierte Photovoltaik-Beratung klärt, ob Dach, Ausrichtung und Technik zum Standort passen. Auch Fragen zu Förderung, Speicher und Wirtschaftlichkeit werden beantwortet. Ideal für alle, die in Berlin oder Brandenburg eine passende Solarlösung planen.

FAQs zum Thema Dachneigung für Photovoltaik-Anlagen

Welche Dachneigung ist optimal für Photovoltaik?

Eine Dachneigung von etwa 30 bis 35 Grad gilt als optimal für Photovoltaik in Deutschland. In diesem Bereich erreicht die Anlage hohe Jahreserträge. Auch bei Neigungen zwischen 20 und 40 Grad bleibt die Leistung auf einem wirtschaftlich sinnvollen Niveau.

Welcher Neigungswinkel eignet sich für PV-Module auf dem Flachdach?

Für Flachdächer empfiehlt sich ein Neigungswinkel von 10 bis 15 Grad. Durch die Aufständerung der Module wird nicht nur der Ertrag erhöht, sondern auch die Selbstreinigung verbessert.

Wie stark wirken sich Abweichungen von der optimalen Dachneigung aus?

Abweichungen um bis zu 15 Grad vom Idealwinkel führen nur zu geringen Ertragseinbußen. Selbst bei flachen oder steilen Dächern bleibt die Anlage effizient, wenn die Ausrichtung stimmt und keine Verschattung vorliegt.